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Der Autor als Text

Heinrich von Kleists literarische Rezeption

Gawe, Nina

Beiträge zur neueren Literaturgeschichte [Dritte Folge], Bd. 412

2021

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Seit dem aufsehenerregenden Doppelselbstmord am Kleinen Wannsee im Jahr 1811 ist Heinrich von Kleist immer wieder zum Gegenstand der Literatur geworden. Die Studie nimmt diese bislang wenig erforschten literarischen Inszenierungen des Autors in den Blick. Im Zuge eines historischen Zugriffs werden Texte vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zum Jahr 1945 sowie die in ihnen entworfenen Kleist-Bilder exemplarisch analysiert. Neben kanonisierten Texten werden auch populäre Unterhaltungstexte sowie weniger bekannte oder offenbar längst vergessene Romane, Novellen und Dramen untersucht. Vor dem Hintergrund der aktuellen Autorschaftsdebatte in der Literatur- und Kulturwissenschaft wird dabei besonders nach Kleist als Figur des Autors gefragt. Die zentralen Erkenntnisinteressen gelten der Inszenierung und Funktionalisierung der Kleist’schen Autorschaft, wobei auch die Autorschaft derer, die über Kleist schreiben, mit in den Blick genommen wird.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Umschlag Umschlag
Titel III
Impressum IV
Dank V
Inhalt VII
1 Einleitung: Heinrich von Kleist – ein ‚Dichter für die Dichter‘? 1
2 Theoretische Grundlagen 39
2.1 Inszenierungen von Autorschaft: produktionsästhetische, rezeptions-, text- und diskurstheoretische Denkfiguren 39
2.1.1 Historische Autorschaftsmodelle 44
2.1.2 Der Tod des Autors 66
2.1.3 Die Rückkehr des Autors 78
2.2 Autoren schreiben über Autoren: Die Kleist- Literarisierungen als literarisch-biographisches Schreibverfahren und Form der produktiven Rezeption 88
2.2.1 Literarisch-biographisches Schreiben und Autorschaft 88
2.2.2 Produktive Rezeption und Autorschaft 94
3 Literarische Analysen 105
3.1 Frühe literarische Kleist-Rezeption von 1811 bis 1910 105
3.1.1 Der Autor als Skandal: Die literarische Kleist-Rezeption in frühen journalistischen, lyrischen und essayistischen Texten 105
3.1.1.1 Autorschaft und Gesellschaft. Kleist und seine Autorschaft in journalistischen Texten nach dem Doppelselbstmord 1811 107
3.1.1.2 Trauer und Positionierung des Autors im Literaturbetrieb. Zu den frühen Kleist-Gedichten am Beispiel von Friedrich August von Staegemann und Friedrich de la Motte Fouqué 123
3.1.1.3 Kleist als Definitionsfigur für Autorschaft. Zu den frühen essayistischen Texten am Beispiel von Friedrich Christoph Weisser und August Gottlob Eberhard 134
3.1.2 Autorschaft und Paratext: Die literarische Kleist-Figur im frühen Dichterdrama 143
3.1.2.1 Der Autor als schöpferischer Urheber und Kritiker des Literatur- und Theaterbetriebs. Zu Karl von Holteis ‚Lorbeerbaum und Bettelstab‘ (1833/1840) 150
3.1.2.2 Das Verschwinden des schöpferischen Autors oder: Der Text als Autorschaft konstituierende Größe. Zu Moritz Rapps ‚Wolkenzug. Comödie‘ (1836) 167
3.1.3 Autorschaft und Figuren im ‚Dazwischen‘: Die literarische Kleist-Figur in erzählenden Texten um 1900 190
3.1.3.1 Walser – Kleist. Zu Robert Walsers ‚Kleist in Thun‘ (1907) 191
3.1.3.2 Hirschfeld – Kleist. Zu Georg Hirschfelds ‚Dämon Kleist. Novellen‘ (1895) 203
3.2 Literarische Kleist-Rezeption von 1911 bis 1945 226
3.2.1 Zur nationalistischen Kleist-Rezeption oder: Der Autor als nationaler Körper 240
3.2.1.1 Autorbilder und Autor-Erscheinungen. Zu Kurt Arnold Findeisens ‚Das Kleistbild. Heinrich von Kleist’s Wiederkunft. Ein Spiel in Versen von Kurt Arnold Findeisen‘ (1917/1939) 246
3.2.1.2 Der Autor als Autorfigur auf der Bühne. Zu Rudolf Jungnickels ‚Heinrich von Kleists Tod. Ein dramatisches Gedicht in einem Prolog und elf Bildern‘ (1944/1947) 288
3.2.1.3 Exkurs: Die Sprachlichkeit des Körpers und die Körperlichkeit der Sprache. Zu Paul Ernsts ‚Die Kunstfigur und die Maske‘ (1921) und Kurt Liebmanns ‚Kleist. Eine dramatische Vision‘ (1932) 315
3.2.2 Die Kleist-Rezeption in der Tradition der literarischen Moderne oder: Der Autor als Fragment und Schreibweise 342
3.2.2.1 Fragmentierter Kleist oder: Die (Un-)Möglichkeit des Autors über den Autor zu schreiben. Zu Albrecht Schaeffers Tragödienentwurf ‚Kleist. Zwei szenische Fragmente zu einer Tragödie‘ (1926) 359
3.2.2.2 Fragmentarismus und wiedergewonnene Einheit in der Schrift oder: Die Möglichkeit des Autors über den Autor zu schreiben. Zu Albrecht Schaeffers Roman ‚Rudolf Erzerum oder des Lebens Einfachheit‘ (1945) 390
4 Schluss und Ausblick 409
5 Literaturverzeichnis 421
6 Abbildungsverzeichnis 455
Rückumschlag Rückumschlag