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Franz Kafka: Der ‚Hungerkünstler‘-Zyklus und die kleine Prosa von 1920–1924

Spätwerk – Judentum – Kunst

Krings, Marcel

Beiträge zur neueren Literaturgeschichte [Dritte Folge], Bd. 420

2022

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Die vorliegende Monographie unternimmt erstmals eine umfassende Deutung von Kafkas kleiner Prosa der Jahre 1920–1924. Ausgehend von den ‚Er‘-Aphorismen untersucht der Band in werkchronologischer Reihenfolge alle Texte, die Max Brod in seinen Ausgaben von Kafkas Werken publizierte. Auf diese Weise wird die thematische und motivische Kontinuität von Kafkas letzter Prosa einsichtig, und die Arbeit plädiert für einen verständlichen und lesbaren Kafka. Zunehmend verzweifelt und zuletzt pessimistischer als je sorgte er sich um den Niedergang des Jüdischen in der Moderne ebenso wie um die vermiedene Freiheitspflicht oder um eine Kunst, die aus den Beschränkungen des Irdischen nicht herauszulösen war und Selbsterkenntnis nicht sichern konnte. Der Band legt kritisch die Forschungslage dar und ist zugleich der Abschluss einer breit angelegten Werkanalyse zu Kafkas kleiner Prosa, deren Teile zu den großen Zyklen des frühen und des mittleren Werks bereits im Universitätsverlag Winter Heidelberg vorliegen.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Umschlag Umschlag
Titel 1
Impressum 2
Inhaltsverzeichnis 5
1 Einleitung 9
1.1 Das Freiheitsthema: Spätwerk, Leben und Literatur 13
1.2 Das Religionsthema: Tradition und ‚Neues Judentum‘ 18
1.3 Parabel und Spätwerk 25
1.4 Forschung und Spätstil 27
2 Die ‚Er‘-Aphorismen 37
2.1 Einleitung ins Spätwerk 37
2.2 Forschung 42
2.3 ‚Er‘, Freiheit und Unfreiheit 46
2.4 Der Zyklus der Reflexion 87
3 Das ‚Konvolut 1920‘ 91
3.1 „Selbsttäuschung“. ‚Nachts‘ und die Sicherheit im Diesseits 94
3.2 ‚Die Abweisung‘ (1920) oder die Notwendigkeit des Gesetzes 102
3.3 „Auf dieses Messers Schneide“. Zur Notwendigkeit des Unbeweisbaren in Kafkas ‚Frage der Gesetze‘ 115
3.4 Tauglichkeit. Gesetz und Strafe in der ‚Truppenaushebung‘ 126
3.5 Die Berechnung des Absoluten. Erkenntnis- und Bilderkritik in ‚Poseidon‘ 140
3.6 Abgrenzungen. Duldung und Verweigerung in ‚Gemeinschaft‘ 151
3.7 Fortschritt als Stillstand. Wunsch und Hemmung in ‚Das Stadtwappen‘ 157
3.8 Nautik. Über das Kurshalten im ‚Steuermann‘ 168
3.9 ‚Konsolidierung‘ oder das Geschäft der aufgeschobenen Pflicht 175
3.10 Fragen ohne Antwort. Vernunft und Erkenntnis in der ‚Prüfung‘ 186
3.11 Befreiung. Tod und Leben in ‚Der Geier‘ 197
3.12 Der Rat der Katze. Über Umkehr in der ‚Kleinen Fabel‘ 204
3.13 Das Kreisen der Gedanken. Ich und Judentum in ‚Der Kreisel‘ 210
4 Das ‚Hungerkünstler-Heft‘ 221
4.1 Weg von hier. Freiheit und Gesetz in ‚Der Aufbruch‘ 221
4.2 Hinauf. Pflicht und Gerechtigkeit in ‚Fürsprecher‘ 227
4.3 „Diese Angst“. Judentum und Gesetz in ‚Unserer Synagoge‘ 238
4.4 Unbedingt abwehrbereit. Gesetz und Endlichkeit in den ‚Bildern von der Verteidigung eines Hofes‘ 252
4.5 Diese „Welt der Lüge“. Lebenswille und Todespflicht in den ‚Forschungen eines Hundes‘ 268
4.6 „Labile Verhältnisse“. Zur Krise von Freiheit und Judentum in ‚Das Ehepaar‘ 300
4.7 „Gehe hinüber!“ Literatur und Mythologie in der Parabel ‚Von den Gleichnissen‘ 323
4.8 Wem die Stunde schlägt. Aufbruch und Zögern in ‚Ein Kommentar (Gib’s auf!)‘ 334
4.9 Unentschiedenheit. Zur Prüfung des Hoflebens in ‚Heimkehr‘ 342
4.10 Ursachenforschung. Erkenntnis und Mythologie im ‚Bau‘ 353
5 Der ‚Hungerkünstler‘-Zyklus: Tod, Kunst und Judentum 391
5.1 Die Ausweitung der Kunst. Überleben in ‚Erstes Leid‘ 399
5.2 „Meine Richterin“. Schuld und Gesetz in ‚Eine kleine Frau‘ 422
5.3 „Ich hätte mich vollgegessen“. Himmlische und irdische Speise im ‚Hungerkünstler‘ 445
5.4 Das warme Gefühl der Menge. Freiheit und Judentum in ‚Josefine, die Sängerin‘ 467
6 Schlusswort 492
Siglenverzeichnis 495
Rückumschlag Rückumschlag