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Das flüssige Selbst

Henry David Thoreaus ‚Walden‘ und globales Bewusstsein

Geiger, Patrick

Beiträge zur Philosophie, Neue Folge

2021

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Thoreaus Wahrnehmung der sich im „restless, nervous, bustling, trivial nineteenth Century“ verdichtenden Globalisierungsdynamik zwingt ihn zu einer radikalen Revision des ‚westlich‘ geprägten Subjektdenkens. In ‚Walden‘ entwirft er ein „flüssiges Selbst“, das als Versuch verstanden werden kann, die Gegensätze zwischen der Ausdehnungserfahrung der Zeitgeschichte und dem Bewusstsein über die Zwänge der Erfahrungswelt zu integrieren: Während sich die Perspektive des erlebenden Ich ins Grenzenlose erweitert, präsentieren sich die konkreten Lebensumstände der Menschen als unausweichliche Beschränkungen. Diesem Sachverhalt begegnet Thoreau mit einer Re-Evaluierung der lebensweltlichen Verhältnisse unter Miteinbezug der neuen, globalisierten Parameter. Das „flüssige Selbst“ entspringt dieser Praxis zwischen Abgrenzung, Tradierung, Neubegründung und Kontingenz. Die vorliegende Studie erläutert kenntnisreich und stringent, wie ‚Walden‘ damit den Versuch darstellt, der stetig wachsenden erlebbaren Welt und ihren globalen Verbindungen mit angemessenen Modifikationen im Denken und Sprechen über das Selbst zu begegnen.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Umschlag Umschlag
Titel 3
Impressum 4
Danksagung 5
Inhalt 7
1 Einleitung 9
2 Das flüssige Selbst bei Henry David Thoreau 25
2.1 Annäherung, Begründung, Angemessenheit 27
2.2 Das flüssige Selbst denken als Praxis: Subjektivität und Lebensphilosophie 36
2.2.1 Das fluide „Subjekt“ 36
2.2.2 Das “fluide” Subjekt 53
2.3 Fluidität als Mastertrope 57
2.4 Warum das flüssige Selbst Globalisierung übersetzt und mitentwirft 69
3 Die Rolle der Philosophie im Zeitalter der Globalisierung: Thoreau als Vorbild 79
3.1 Stanley Cavells Thoreau: „The solid bottom of reading“ 85
3.2 Thoreau und der deutsche Idealismus: Eine spezifische Bezugnahme mit offenem Ausgang 112
3.3 Walden und Welt: Thoreau, Heidegger, Cavell 127
3.3.1 Was die Welt sein, was „Welt“ sagen kann 128
3.3.2 Die Welt Walden (Walden, „walled-in“) 133
3.3.3 Uncanny cabin: Skeptisches Zuhausesein 173
3.4 Thoreau mit Wittgenstein lesen: Weltanschauung, Aspekte sehen lernen, „Philosophie“ 199
3.4.1 Seeing things anew: Alltag als Schauplatz der Beheimatung 199
3.4.2 Lesen, Leben, Lernen: „uncommon schools“ 215
3.4.3 Lebensphilosophie, Praxis, gelebte Vernunft: „moulting season“ 250
3.4.4 Schwebe, Ich, Ekstase: Verzweiflung und flüssiges Selbst 262
4 Thoreaus Ästhetik der Zurückhaltung: Das Politische in Walden 277
5 Die Poetik der Fluidität: Mit Literatur das Leben ausmessen 297
6 Globalisierung schreiben, Globalisierung lesen lehren 329
7 Schlussbemerkung 359
8 Literatur 363
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