Menu Expand

Die Ordnung der Welt

Darstellungsformen von Dynamik, Statik und Emergenz in Lukrez’ ‚De Rerum Natura‘

Noller, Eva Marie

Bibliothek der klassischen Altertumswissenschaften, Neue Folge, 2. Reihe, Bd. 158

2019

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Lukrez’ ‚De Rerum Natura‘ beschreibt und erklärt den Kosmos und alles in ihm Befindliche als geordnete Zusammensetzung von Atomen. Diese ebenso einfache wie grundlegende Feststellung dient als Ausgangspunkt der vorliegenden Studie. In einer Lektüre der in den ersten beiden Büchern von ‚De Rerum Natura‘ entwickelten Atomlehre wird herausgearbeitet, wie sich ein spezifisch lukrezischer Ordnungsbegriff im Spannungsfeld von Statik und Dynamik konturiert. Im Zentrum der Studie steht die sprachliche Verfassung dieser Ordnungsformen. Untersucht wird, wie es mittels der Figuren der Analogie, der Metapher und des Vergleichs gelingt, die unsichtbare Ebene der Welt anschaulich zu machen und so den atomaren Kosmos als einen geordneten zu vermitteln. Dazu werden u.a. die Buchstabenanalogien und die Kinetik auf ihre Ordnungs- und Darstellungsprinzipien hin untersucht. Diese werden in einem Ausblick auf das gesamte Werk als elementare Bestandteile der ästhetischen, philosophischen und didaktischen Verfassung des lukrezischen Lehrgedichts erkennbar.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Umschlag Umschlag
Titel 3
Impressum 4
Danksagung 5
Inhalt 7
1 Einleitung 9
1.1 Problemskizze: Wie werden Dinge? 9
1.2 Forschungsüberblick 12
1.2.1 Philosophische Ansätze 14
1.2.2 Literaturwissenschaftliche Ansätze 18
1.3 Gegenstand und Methode der Arbeit 28
1.3.1 Ordnung – Zu Terminologie und Begriff 28
1.3.2 Ordnung im philosophischen Diskurs der Antike 31
1.3.3 Theoretische Annäherungen an Ordnung 44
1.4 Gliederung der Arbeit 52
2 Elemente der Ordnung. Die Buchstabenanalogien 55
2.1 Überblick: Buchstaben, Atome und Ordnung 55
2.2 „Uncertain terrain“. Epikureismus und Sprachtheorie 60
2.3 Die Anschaulichkeit der Ordnung: Fragen und Thesen 61
2.4 Die Analogie als epistemologisches Organon 63
2.5 Das ,Mehr‘ der Ordnung 69
2.5.1 Unzureichende Ordnung (I): Pluralistische Welterklärungen 69
2.5.2 „Nostris in versibus ipsis“. Der Bezugspunkt der Analogie 75
2.5.2.1 Vorsokratische Ordnungsformen: σχῆμα – τάξις – θέσις 77
2.5.3 Welt vs. Text. Unterscheiden und Ordnen 80
2.6 ,Flamme‘ und ,Stamm‘. Die Bezeichnung der Ordnung 88
2.6.1 Unzureichende Ordnung (II): Anaxagoras’ Welterklärung 88
2.6.2 „Paulo inter se mutata“. Vertauschung als Ordnungsprinzip 90
2.7 Die Differenz der Ordnung 97
2.8 Der Ausdruck der Ordnung 100
2.8.1 Dinge zum Ausdruck bringen: Ordnung und Referenz 100
2.8.2 Das lukrezische Kompositionalitätsprinzip 104
3 Ordnung und Anfang 107
3.1 Ordnung und die Frage nach dem ,Davor‘ 107
3.1.1 „Rerum natura und De Rerum Natura“. Die Erzählbarkeit des Kosmos 107
3.1.2 Grundaxiome und Setzungen 110
3.1.3 „Principium und exordium“. Der Anfang des Anfangs 111
3.2 Materie / Raum. Über das Anfangen und Unterscheiden 114
3.2.1 Im Inneren der Dinge: materies und secreta facultas 114
3.2.2 Das „inane“ und die Differenz 116
3.3 Materie und Raum (I). Über die Verstetigung von Grenzen 121
3.3.1 Die Definition der Grenze 121
3.3.2 Nach der Grenze: „Corpus inani distinctumst“ 123
3.4 Materie und Raum (II). Leere, Grenze und Didaxe 124
3.4.1 „Nec refert quibus adsistas regionibus“. Im (leeren) Raum 124
3.4.2 „Dispellere und suppeditare“. Die Unendlichkeit der Materie 128
3.4.2.1 „Exiguum horai sistere tempus“. Ordnung auf Zeit 128
3.4.2.2 „Sagaci mente locare“. Ein Sinn für Ordnung? 130
3.5 Schluss: Den Anfang machen 137
4 Ordnung und Abweichung 139
4.1 Anfangen durch Abweichen 139
4.2 Die Bewegung der Ordnung 147
5 Die Ordnung der Dinge (I) 151
5.1 Im Inneren der Atome 151
5.1.1 Exkurs: „De rerum mixtura“. Selbstreflexivität und Emergenz 161
5.2 Die Kritik der Ordnung 164
5.2.1 Die implizite Ordnung der Welt 164
5.2.2 Die „correctio“ der Ordnung 167
5.2.3 Die Effekte der Ordnung 172
5.3 Die Mechanismen der Ordnung 174
5.4 Schluss: ,Richtige‘ und ,falsche‘ Ordnung 180
6 Die Ordnung der Dinge (II) 183
6.1 In Ordnung bringen. Atomformen und atomare Verbindungen 183
6.2 Die Arithmetik der Ordnung 188
6.3 Die Berechenbarkeit der Ordnung 197
6.3.1 „Glomeramen in unum“. Ordnung, Mischung, Ballung 204
6.3.2 „Anything goes?“ Die „ratio“ der Ordnung 207
6.3.2.1 „Creare“ und „conservare“. Perspektiven auf Ordnung 207
6.3.2.2 „Eadem ratio res terminat“. Gesetz und Ordnung 211
6.4 Über das Auflösen 218
7 Schluss 227
7.1 Die Ordnung der Welt – Rückblick 227
7.2 Die Ordnung der Welt – Ausblick 232
Bibliographie 241
Indizes 251
Rückumschlag 258