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Edward Gibbon im deutschen Sprachraum

Bausteine einer Rezeptionsgeschichte

Herausgeber: Berghahn, Cord-Friedrich | Kinzel, Till

Germanisch-Romanische Monatsschrift. Beihefte, Bd. 66

2015

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Edward Gibbon (1737–1794) war der größte Historiker seines Jahrhunderts. Seine zwischen 1776 und 1788 erschienene ‚History of the Decline and Fall of the Roman Empire‘ ist von Anfang an und bis in unsere Zeit als epochales Werk aufgenommen worden. Sie galt als triumphale Einlösung dessen, was das Zeitalter der Aufklärung unter Geschichtsschreibung verstand – nämlich historische Wissenschaft, aktuelle Philosophie und schöne Literatur zugleich zu sein. Auch im deutschen Sprachraum setzte unmittelbar nach Erscheinen des ersten Bandes der ‚Geschichte vom Verfall und Untergang des römischen Imperiums‘ eine intensive Gibbon-Rezeption ein, die den disziplinären Rahmen der einzelnen Wissensgebiete sprengt. Die Vielfalt der Einflüsse Gibbons bei deutschsprachigen Wissenschaftlern, Philosophen, Juristen und Dichtern wird in diesem Sammelband erstmals umfassend und interdisziplinär dokumentiert. 18 Aufsätze vermessen die Translations- und Transferprozesse der Gibbon-Aneignung von den ersten deutschen Übersetzungen bis heute.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Inhalt 5
Cord-Friedrich BERGHAHN / Till KINZEL Edward Gibbon im deutschen Sprachraum. Bausteine einer Rezeptionsgeschichte 7
I. Systematische Perspektiven 21
Walter KUMPMANN, Gibbon-Übersetzungen ins Deutsche 23
Hans Erich BÖDEKER, Formen der Aneignung von Edward Gibbons Decline and Fall of the Roman Empire in den zeitgenössischen deutschen Zeitschriften 33
Nicolas IMMER, Gelehrtenkult und Werkkritik: Über Gibbon's und seiner Geschichte Karakter 65
Wilfried NIPPEL, Zur Gibbon-Rezeption in der deutschen Altertumswissenschaft 89
Ingo REICHARD, „The pure and invigorating air of the republic“: Gibbons Historische Übersicht des Römischen Rechts und ihre juristische Rezeption 101
Johannes SALTZWEDEL, Gibbon in der deutschen Klassik und Romantik 117
Till KINZEL, Edward Gibbon in der deutschen Literatur- und Philosophiegeschichtsschreibung 135
II. Fallstudien 157
Peter ERICKSON, „Proselytenmacherey durch Aberglauben“. Religiöse Bekehrung und Empirische Psychologie in den Schriften Jacob Friedrich Abels. Ein Beitrag zur Wirkungsgeschichte Edward Gibbons in der deutschen Aufklärung 159
Gerd BIEGEL, Gibbon und Braunschweig – eine Spurensuche 185
Thomas RICHTER, „Dark Ages“ oder Metamorphose der Mittelmeerwelt? Zum kreativen Umgang mit Gibbons Geschichtswerk in August von Platens historischen Balladen 203
Antonie MAGEN, Karl Gutzkows Gibbon-Rezeption 235
László V. SZABÓ, Joseph Victor von Scheffels Gibbon-Rezeption im historisch-poetischen Kontext 249
Angela STEINSIEK, „Ich lese jetzt wieder Gibbon. Auch ihn […] begeisterte Rom zu seinem Werke“. Ferdinand Gregorovius und Edward Gibbon 265
Patrick BAHNERS, Die Religionspolitik ist das Schicksal: Diokletian und Konstantin bei Gibbon und Burckhardt 277
Cord-Friedrich BERGHAHN, „Immer in Gibbon gelesen und immer mit großem Vergnügen“: Richard Wagner und Edward Gibbon 329
Roman LACH, „Was seine Schritte vorwärts lenkte oder drängte“ – Das Rätsel Julian Apostata bei Edward Gibbon und Felix Dahn 343
Andreas URS SOMMER, Restgibbonianismus. Nietzsche und Gibbon 359
Maria BEHRE / Michael SZCZEKALLA, Zwischen Historismus und Hermeneutik: Gibbon-Rezeption bei Wilhelm Dilthey 381
Beiträgerinnen und Beiträger 397
Personenregister 403