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Musik im Spannungsfeld zwischen nationalem Denken und Weltbürgertum

Franz Liszt zum 200. Geburtstag

Herausgeber: Redepenning, Dorothea

Germanisch-Romanische Monatsschrift. Beihefte, Bd. 67

2015

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Franz Liszt trat in seinen Kompositionen und in seinem kulturpolitischen Handeln zugleich als überzeugter Kosmopolit und als bekennender ungarischer Patriot auf. Diese dialektische Symbiose praktizierte er umso nachdrücklicher, je stärker nationale Partikularismen in Europa Raum griffen. Damit gab er Komponisten und Pianisten aus aller Herren Länder ein Vorbild, sei es als Berater, als Lehrer oder als Förderer mit vorzüglichen internationalen Beziehungen. Der Band arbeitet diese Dialektik im Dialog mit anderen Disziplinen heraus und erweitert den Blickwinkel zugleich auf andere Komponisten, die – sei es aus politischen Gründen oder aufgrund persönlicher Entscheidungen – in ähnlicher Weise zwischen zwei oder mehreren Nationen stehen. In den Vordergrund rückt also weniger die Begründung nationaler Musikkulturen als der internationale Austausch, zu dem diese Komponisten maßgeblich beitrugen und der die Voraussetzung für die jeweils besondere Musikkultur bildet.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Inhalt 5
Vorwort 7
I. KULTUR UND POLITIK 9
Detlef Altenburg: „Man fordert von Weimar nur Kunst …“Zu Liszts Programm des Neuen Weimar 9
Klaus Ries: Mit Goethe gegen die deutsche Nation? Franz Liszt und die Idee einer Goethe-Stiftung 27
Nicolas Dufetel: Die europäische Identität Franz Liszts, Weimar und die Wartburg in den Briefen und Tagebüchern des Großherzogs Carl Alexander 41
Rossana Dalmonte: Universalität im Denken und Schaffen Franz Liszts 71
Jonathan D. Bellman: Franz Liszt and the Anxiety of National Identity 83
II. KOMPOSITION UND ÄSTHETIK 101
Cord-Friedrich Berghahn: Literatur, Kunst und ‚poetische‘ Musik: Intermedialität in Franz Liszts "Années de Pèlerinage" 101
Gunnar Hindrichs: Ungarische Rhapsodien 125
Ágnes Watzatka: Die "Ungarische Krönungsmesse" Antithesen und Synthesen der Kirchenmusik einer Nationalfeier 145
Dorothea Redepenning: Liszts Spätwerk im Spannungsfeld zwischen nationalem Denken und Weltbürgertum 161
III. REZEPTION UND TRANSFER 181
Valentina Sandu-Dediu: Rhapsodie hongroise, Rhapsodie roumaine. Versuch einer „nationalen Musik“ 181
Kenneth DeLong: Liszt and Smetana in the Mirror of Czech National Music 191
Jens Hesselager: Provincialism within limits? Nationalism and cultural transfer in Danish mid-19th century musical culture 205
Elena Chodorkovskaja: Der Fall Rubinstein 223
Susanne Fontaine und Thomas Menrath: Busoni und Liszt - Künstlerischer Selbstentwurf und Pianistik 235
Thomas Schipperges: "Lisztschüler". Zur Regeneration einer Erinnerungsfigur 259
Register 289