
BUCH
Heil und Heilung
Die Kultur der Selbstsorge in der Kunst und Literatur des Mittelalters und der frühen Neuzeit
Herausgeber: Bulang, Tobias | Toepfer, Regina
Germanisch-Romanische Monatsschrift. Beihefte, Bd. 95
2020
Zusätzliche Informationen
Bibliografische Daten
Abstract
Die antike Kultur der Selbstsorge lebt im christlichen Mittelalter und in der frühen Neuzeit in transformierter Form fort. Sinn- und Urbild für die religiöse Heilsvorstellung ist der Soter Jesus Christus. Das antike Konzept wird dabei nicht substituiert, vielmehr treten eine diesseitige und eine jenseitige ‚Kultur seiner selber‘ in ein produktives Spannungsverhältnis, das sich je nach Stand unterschiedlich manifestiert, im monastischen Kontext anders als im laikalen Fürstenadel oder beim Hausvater. Im Zentrum der Sorge steht in der Kunst wie der Literatur der Körper, der das religiöse Heil erst erfahrbar macht und der doch transzendiert werden soll. Die Beiträge des interdisziplinären Bandes perspektivieren die Ambivalenz von Heil und Heilung diskursanalytisch, narratologisch, semantisch und kulturtheoretisch. Bezweckt werden damit eine historische Archäologie gegenwärtiger Selbstoptimierungskonzepte und die Erprobung des Konzepts der Selbstsorge für die Analyse historischer Texte.
Inhaltsverzeichnis
Zwischenüberschrift | Seite | Aktion | Preis |
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Umschlag | Umschlag | ||
Titel | III | ||
Impressum | IV | ||
Dank | V | ||
Inhalt | VII | ||
Tobias Bulang und Regina Toepfer: Einleitung: Heilssorge und Selbstsorge in Mittelalter und früher Neuzeit – Traditionen und Perspektiven | 1 | ||
Wolfgang U. Eckart: ‚gesunte und lëbenthaft’ Heil an Körper und Seele in der mittelalterlichen Iatrotheologie, Elementenlehre | 19 | ||
Manfred Eikelmann: Selbstsorge und Ich-Erzählung: Adaptationen antiker Heilkunst in Boëthius’ ‚Consolatio Philosophiae‘ und Konrad Humerys ‚Tröstung der Weisheit‘ | 41 | ||
Almut Schneider: ‚die diner clage wunden mit troste wollen heilen Harmonia‘ als heilende Kraft in allegorischer Lehrdichtung | 63 | ||
Bernd Roling: Narben und Blut Die körperliche Vollständigkeit des auferstandenen | 81 | ||
Beatrice Trînca: Ekel und Heil. Mystische Exzesse | 105 | ||
Dorothea Klein: Geistliche Diätetik Erziehung zur Selbstsorge in Predigten Bertholds von Regensburg und Johannes Geilers von Kaysersberg | 129 | ||
Elisabeth Schmid: Wundheilungen im ‚Parzival‘ Gawan, Anfortas und die Heilkraft der Kräuter | 147 | ||
Franziska Wenzel: Figuren des Aufschubs Unheil in kleinepischen Texten | 171 | ||
Holger Runow: Der Sänger als Hausarzt und Heilsspender Strategien der Heils- und Selbstsorge in der Sangspruchdichtung | 207 | ||
Julia Zimmermann: Heillosigkeit und Heil, Krankheit und Heilung in spätmittelalterlichen Texten zur Tanzwut und in ‚Der Saelden Hort‘ | 229 | ||
Anja Lobenstein-Reichmann: ‚Schmerz‘ im Frühneuhochdeutschen | 251 | ||
Rückumschlag | Rückumschlag |