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Die Anfänge der deutschen Fremdwortlexikographie

Metalexikographische Untersuchungen zu Simon Roths ‚Ein Teutscher Dictionarius‘ (1571)

Kremer, Anette

Germanistische Bibliothek, Bd. 48

2013

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Simon Roths ‚Ein Teutscher Dictionarius‘ ist in doppelter Hinsicht ein besonderes Werk der deutschen Lexikographie: Es sticht als überwiegend einsprachig-deutsches Wörterbuch für Lateinunkundige aus der Menge der einsprachig-lateinischen und lateinisch-deutschen Wörterbücher des 16. Jahrhunderts heraus, die primär für den Lateinunterricht gedacht waren. Auch ist es das erste Wörterbuch im deutschen Sprachraum, das schwere, unbekannte Wörter nicht nativer Herkunft erklärt, weshalb es als Vorläufer der heutigen Fremdwörterbücher gilt. Der Band enthält eine detaillierte metalexikographische Analyse der 1. Auflage von 1571. Er bietet Informationen zu antiken wie zeitgenössischen Quellen und Vorlagen. Ein Vergleich mit Bernhard Heupolds ‚Teutschem Dictionariolum‘ (1602) liefert zudem neue Erkenntnisse über die unmittelbare historische Rezeption. Die Arbeit verortet Roths Werk innerhalb der humanistischen Wörterbuchpraxis und zeigt seinen Wert im Spiegel der Wörterbuchentwicklung bis heute.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Inhaltsverzeichnis VII
Vorwort XI
1 Einleitung 1
2 Methodik und technische Hinweise 3
2.1 Methodik 3
2.2 Technische Hinweise 4
3 Forschungsstand 7
4 Humanismus und humanistische Lexikographie 11
4.1 Der Humanismus und seine Ausprägung in Deutschland 11
4.2 Der Stellenwert der lateinischen und griechischen Sprache 16
4.3 Der Stellenwert der deutschen Volkssprachen 18
4.4 Humanistische Lexikographie mit Fokus auf den Entwicklungslinien im 16. Jahrhundert 24
4.4.1 Paradigmenwechsel: Loslösung von der spätmittelalterlichen Vokabulartradition 25
4.4.2 Wegweisende Werke in Auswahl 31
4.4.2.1 Onomasiologische mehrsprachige Wörterbücher 32
4.4.2.1.1 Johannes Murmellius: Pappa puerorum 33
4.4.2.1.2 Sebaldus Heyden: Nomenclatura rerum domesticarum 35
4.4.2.2 Mehrsprachige Wörterbücher mit alphabetischer Lemmasortierung 36
4.4.2.2.1 Die lateinisch-deutschen und deutsch-lateinischen Wörterbücher von Petrus Dasypodius 37
4.4.2.2.2 Die Wörterbücher von Petrus Cholinus und Johannes Frisius 39
4.4.2.2.3 Josua Maaler: "Die Teütsche spraach" 40
4.4.2.2.4 Die polyglotten Wörterbücher auf Grundlage des "Dictionarium latinum" von Ambrosius Calepinus 42
4.4.2.3 Periphere Wörterbuchkonzeptionen mit zukunftsweisenden Impulsen 44
4.4.2.3.1 Zweisprachige Wörterbücher mit Deutsch und einer weiteren gesprochenen Sprache 44
4.4.2.3.2 Einsprachig-deutsche Synonymenwörterbücher 48
4.4.2.3.2.1 "Der Leyen Disputa" 48
4.4.2.3.2.2 Leonhard Schwartzenbach: Synonyma 49
4.4.2.4 Synopsis 50
5 Entlehnungen in der Zeit des deutschen Humanismus 53
5.1 (Frühneuhoch-)Deutsch im Sprachkontakt 53
5.1.1 Die Rolle der Gelehrtensprachen als Gebersprachen 53
5.1.1.1 Die Rolle des Lateinischen 53
5.1.1.2 Die Rolle des Griechischen 56
5.1.1.3 Die Rolle des Hebräischen 58
5.1.2 Die Rolle der romanischen Sprachen 59
5.1.2.1 Die Rolle des Französischen 59
5.1.2.2 Die Rolle des Italienischen 61
5.1.2.3 Die Rolle des Spanischen 63
5.1.3 Andere Einflüsse 65
5.2. Fremdsprachliches Wortgut und sein Stellenwert im Humanismus 66
6 Leben und Wirken Simon Roths 71
7 "Ein Teutscher Dictionarius" – Auflagen und Bibliotheksnachweise 77
8 Benutzerzielgruppe und Bearbeiterintention 81
9 Vorlagen und Quellen für den "Teutschen Dictionarius" 83
10 "Ein Teutscher Dictionarius" – die Wörterbuchsprachen in Si-mon Roths Wörterbuch 93
11 Äußere Form des "Teutschen Dictionarius" 97
11.1 Schrifttypen 97
11.2 Formale Gestaltung 99
12 Inhaltlicher Aufbau des "Teutschen Dictionarius" 101
12.1 Gesamtaufbau 101
12.2 Die Paratexte Widmung, Vorrede und Appendix 101
12.2.1 Widmung und Vorrede 101
12.2.2 Appendix 106
13 Gesamtlemmazahl und Lemmaverteilung 109
14 Lemmaherkunftssprachen 113
14.1 Deutsch 113
14.2 Die Gelehrtensprachen Latein, Griechisch und Hebräisch 115
14.3 Welsch und Französisch 117
14.4 Andere Gebersprachen 120
14.5 Fazit 122
15 Makrostruktur des "Teutschen Dictionarius" 123
15.1 Lemmaansatz 123
15.2 Lemmaanordnung 126
15.3 Abweichungen in der Lemmaanordnung 127
15.4 Abweichungen in der Artikelautonomie 130
15.5 Lemmaposition 131
15.6 Fazit 137
16 Mikrostrukturelle Konzeption des "Teutschen Dictionarius" 139
16.1 Artikelaufbau und -gestaltung 139
16.2 Die einzelnen Angabeklassen 144
16.2.1 Bedeutungsangaben 144
16.2.2 Herkunftsangaben 151
16.2.2.1 Formale Muster der Herkunftsangaben 152
16.2.2.2 Markierung morphematischer Strukturen innerhalb der Herkunftsangaben 154
16.2.2.3 Zuverlässigkeit der Herkunftsangaben 156
16.2.2.4 Fazit 160
16.2.3 Phonetisch-phonologische Angaben 160
16.2.4 Angaben zur Graphie 163
16.2.5 Morphologische Angaben 166
16.2.6 Enzyklopädische Angaben 170
16.2.7 Pragmatische Angaben 175
16.2.7.1 Fachsprachliche und diatextuelle Markierung 175
16.2.7.2 Konnotationen 179
16.2.7.3 Diatopische Markierung 181
16.2.8 Beispielangaben 182
16.2.9 Verweisangaben 187
16.2.9.1 Deutschsprachige Verweisangaben 187
16.2.9.2 Lateinische Verweisangaben 189
16.2.9.3 Probleme und Stellenwert der Verweisangaben 190
16.3 Synopsis 191
17 Typisierungsproblematik 195
17.1 Ein Teutscher Dictionarius und das Fremdwörterbuch 195
17.2 "Ein Teutscher Dictionarius" und das Wörterbuch der schweren Wörter 200
17.3 Fazit 203
18 Rezeptionsgeschichte: Simon Roths "Ein Teutscher Dictionarius" als Vorlage für Bernhard Heupolds "Teutsches Dictionariolum" 205
18.1 Aufbau und Paratexte des "Teutschen Dictionariolums" 206
18.2 Zentrales Stichwortverzeichnis 212
18.2.1 Äußere Form 212
18.2.2 Makrostruktur 213
18.2.3 Lemmabestand und Mikrostruktur 213
18.2.4 Wörterbuchsprachen 218
18.3 Fazit 221
19 Zusammenfassung 223
Register 231
Literaturverzeichnis 239