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Alia ex alia nexa

Untersuchungen zur Struktur von Ciceros Philosophieren

Bleistein, Marco

Philosophia Romana, Bd. 3

2022

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Die Studie zeigt ein für Cicero konstitutives Denkmuster in seinen philosophischen Schriften auf und nutzt die Erkenntnisse für eine Interpretation von Ciceros Verständnis von Philosophie und Welt. Grundlage hierfür ist eine Methodik, die in weiten Teilen dem literaturtheoretischen Strukturalismus zugeordnet werden kann, der als Ordnungsangebot aufgefasst wird, um neues Licht auf einen bekannten Klassiker zu werfen. Prinzipiell geht die Arbeit von der Textstruktur aus, in der sich ein dichotomes Denken manifestiert: So lassen sich im Text zunächst begriffliche Gegensatzpaare (binäre Oppositionen) identifizieren. Jedoch ist die strukturale Gegenüberstellung in Ciceros Philosophica immer nur der Ausgangspunkt eines Denkmusters, das von der Analyse (Trennung) zur Synthese (Vereinigung von Getrenntem) fortschreitet. Die Studie erhebt dabei den Anspruch, das abstrahierte Denkmuster Analyse-Synthese als globale Interpretationsfolie für das Philosophieren Ciceros zu beschreiben und anzuwenden.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Umschlag Umschlag
Titel 3
Impressum 4
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Einleitung und Methodik 11
1 Die Struktur der Arbeit 11
2 Methodische Vorbemerkungen: Ciceros Denken als strukturales System 13
2.1 Grundsätzliche Bekenntnisse 13
2.2 Stand der Forschung: Literaturtheorie, Klassische Philologie und der Autor Cicero 16
2.2.1 Literaturtheorie in der Klassischen Philologie 16
2.2.2 Cicero in der Klassischen Philologie 18
2.3 Literaturtheoretische Grundlagen 22
2.3.1 System und Synchronie als Prämissen 24
2.3.2 Analyse: Oppositionsdenken 27
2.3.3 Analyse und Synthese: Vom Oppositions- zum Einheitsdenken 38
2.4 Cicero unter strukturalistischer Perspektive 55
Das Wie des ciceronischen Philosophierens 59
3 Rhetorische Philosophie – philosophische Rhetorik: Ciceros Disputationsmethodik 59
3.1 Zur Begründung der Textauswahl und zum Vorgehen 59
3.2 Einführung anhand der ‚Tusculanen‘: Die zentrale Dichotomie Philosophie–Rhetorik 60
3.3 Ciceros Disputationsmethodik als Verbindung von Philosophie und Rhetorik 70
3.3.1 ‚De oratore‘: Das ciceronische Ideal des Redens 71
3.3.2 ‚Orator‘: Das ciceronische Ideal des Redners 89
3.4 Resümee: Die Erörterung gesellschaftlich relevanter Fragen 98
4 Methodik zwischen Zweifel und Glaube: Ciceros Probabilismus 103
4.1 Zur Begründung der Textauswahl und zum Vorgehen 103
4.2 Einführung anhand der ‚Tusculanen‘: Die zentrale Dichotomie Zweifel–Glaube 104
4.3 Ciceros Theorie eines akademischen Probabilismus 113
4.3.1 ‚Lucullus‘: Probabilismus als Synthese von Skeptizismus und Dogmatismus 113
4.3.2 ‚Academica posteriora‘: Die Einheit der Akademie 143
4.4 Ciceros naturphilosophische Werke: Probabilismus als flexible Methode in der Praxis 151
4.4.1 ‚De natura deorum‘: Glaubenspraxis durch Philosophieren 151
4.4.2 ‚De divinatione‘: Glaubenspraxis zwischen Gesellschaft und Individuum 165
4.5 Resümee: Der Probabilismus als epistemologische Konstante Ciceros 179
5 Zwischenfazit I: Disputation und Probabilismus 181
Das Was des ciceronischen Philosophierens 187
6 Philosophischer Universalismus: Ciceros Kulturphilosophie 187
6.1 Zur Begründung der Textauswahl und zum Vorgehen 187
6.2 ‚Tusculanae disputationes‘: Zentrale kulturphilosophische Dichotomien der Proömien 191
6.2.1 Die Dichotomie Römer–Griechen 192
6.2.2 Die Dichotomie Vergangenheit–Gegenwart 197
6.2.3 Die Dichotomie Elite–Masse 203
6.3 Resümee: Ciceros Kulturphilosophie und die Struktur der ‚Tusculanae disputationes‘ 211
6.4 Weiterführende Gedanken: Die Annäherung der unterschiedlichen philosophischen Lehren 214
7 Tugend in Theorie und Praxis: Ciceros Sozialphilosophie 220
7.1 Zur Begründung der Textauswahl und zum Vorgehen 220
7.2 ‚De re publica‘: Zentrale sozialphilosophische Dichotomien 221
7.2.1 ‚Duo soles – duo populi‘: Getrenntheit als Ausgangspunkt 222
7.2.2 ‚Iustitia‘: Möglichkeit einer Einheit auf irdischer und himmlischer Sphäre 229
7.2.3 Himmel und Erde: Ciceros Staatsphilosophie und die Struktur von ‚De re publica‘ 263
7.2.4 Theorie und Praxis: Ciceros Staatsphilosophie und das erste Proöm von ‚De re publica‘ 272
7.2.5 Ciceros politische Philosophie 278
7.3 ‚De amicitia‘: Zentrale sozialphilosophische Strukturen 280
7.3.1 ‚De amicitia‘ und ‚De re publica‘: Kohärenz und Kontinuität 281
7.3.2 ‚Unum ex duobus‘: Die Struktur von ‚De amicitia‘ 283
7.4 Resümee: Ciceros Sozialphilosophie – Tugend im Geiste 297
8 Zwischenfazit II: Kosmopolitismus und Tugendorientierung 302
Schlussbemerkungen und Resümee 311
9 Weiterführende Überlegungen: Universum, Individuum, Struktur 311
9.1 Universum und Struktur 311
9.1.1 Universalismus bei Cicero 312
9.1.2 Universalismus in Strukturalismus und anderen Literaturtheorien 316
9.2 Universum, Individuum und Struktur 319
9.3 Individuum außerhalb des Textes: Autor und Leser 323
10 Die Struktur als Medium von Interpretation und Rezeption 327
Literaturverzeichnis 331
1 Editionen 331
2 Übersetzungen 332
3 Kommentare 332
4 Sekundärliteratur 333
Register 367
1 Orts- und Namenregister 367
2 Stellenregister 369
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