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Affekt und Wille

Senecas Ethik und ihre handlungspsychologische Fundierung

Röttig, Stefan

Philosophia Romana, Bd. 4

2022

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Der römische Philosoph Seneca befasst sich in seiner Ethik mit den psychologischen Grundlagen unseres Handelns und erläutert eingehend, wie wir glücklich werden können. Affekte wie Wut, Trauer und Furcht entziehen uns nicht nur die Kontrolle über unser Handeln, sondern machen uns auf Dauer auch unglücklich. Worauf wir uns konzentrieren müssen, ist unser Wille. In einer Welt voller Ungewissheiten ist er die einzige Instanz, die in unserer Macht steht. Richtig ausgerichtet steuern wir mit ihm unser Handeln und bahnen uns den Weg zur Glückseligkeit. Dieses Buch widmet sich der Analyse der handlungspsychologischen und normativen Aspekte von Senecas Ethik. Unter Einbeziehung der Quellen zur älteren und mittleren Stoa arbeitet es zunächst ihr handlungspsychologisches Fundament heraus. Hiervon ausgehend erschließt es Senecas ethische Überlegungen, die allesamt auf den Tugenderwerb und die Erlangung der Glückseligkeit abzielen.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Umschlag Umschlag
Titel 3
Impressum 4
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Tabellenverzeichnis 13
Zitierweise und Abkürzungen 15
I Einleitung 19
1 Forschungsstand, These und Methode 19
2 Der 89. Brief der ‚Epistulae morales ad Lucilium‘ 24
II Das handlungspsychologische Fundament 31
1 Alt- und mittelstoische Handlungspsychologie und Gefühlslehre 31
1.1 Die altstoische Handlungspsychologie 31
1.2 Affektverständnis und Affektgenese in der älteren Stoa 46
1.3 Die altstoische Gefühlssystematik 54
1.4 Rückkehr zu Platon? Affekte nach Poseidonios 69
1.4.1 Die Dreiteilung der Seele bei Platon 69
1.4.2 Poseidonios und der altstoische gefühlstheoretische Kognitivismus 73
2 Handlungspsychologie und Gefühlslehre bei Seneca 78
2.1 Monismus oder Dualismus? Senecas Seelenkonzept 78
2.2 Die senecanischen Handlungsmomente 83
2.3 Gibt es bei Seneca eine Systematik der Affekte und guten Gefühle? 88
2.4 Die Entstehung von Wut in ‚De ira‘ 2,1–4 (= dial. 4,1–4) 96
2.4.1 Das Unrecht 97
2.4.2 Erscheinung von einem Unrecht, Zustimmung und Wut 102
2.5 Willensstärke und Willensschwäche 114
2.5.1 Willensschwache Charaktere in Senecas Tragödien I: Medea 118
2.5.2 Willensschwache Charaktere in Senecas Tragödien II: Phaedra 122
2.5.3 Willensschwache Charaktere in Senecas Tragödien III: Thyest 131
2.6 Apathie vs. Metriopathie 136
2.6.1 Die peripatetische Metriopathie in der Darstellung Ciceros 138
2.6.2 Die peripatetische Metriopathie in der Darstellung Senecas 144
2.6.3 Senecas Kritik an der peripatetischen Metriopathie 150
3 Schlussfolgerungen und Ausblick 156
III Die Ethik 161
1 Das Telos 161
1.1 Der Tugenderwerb als moralisches Ziel und seine Effekte 161
1.2 Das Ideal der Selbstübereinstimmung 167
2 Das ‚iudicium‘ 174
2.1 ‚Decreta‘ und ‚praecepta‘: Orientierungspunkte richtiger Urteile 174
2.2 Wissen und Tugend 180
3 Der ‚impetus‘ 186
3.1 Der gute Wille 186
3.2 Das Gewollte (‚voluntarium‘) 191
3.3 Schlechte ‚impetus‘ vermeiden oder heilen – die ‚remedia‘ 195
3.3.1 Formung und Formbarkeit der individuellen geistigen Natur 197
3.3.2 Affektpräventive Techniken für den Moment vor einem Voraffekt 201
3.3.2.1 Selbsteinschätzung 201
3.3.2.2 Die bewusste Vorwegnahme zukünftiger ,Übel‘ 208
3.3.3 Affektpräventive Techniken für den Moment nach einem Voraffekt 213
3.3.3.1 Zurückhaltung und angemessene Auslegung von Taten 213
3.3.3.2 Die Prüfung der intentionalen Objekte 217
3.3.3.3 Das seelische Gerichtetsein auf sich selbst 219
3.3.4 Therapie von Wut 220
3.3.5 Therapie von Furcht 226
3.3.6 Therapie von Kummer 236
3.3.6.1 Kummertherapie in der Konsolationsschrift an Helvia 239
3.3.6.2 Kummertherapie in der Konsolationsschrift an Marcia 246
3.3.7 Hybride Techniken: Der Gebrauch von ‚exempla‘ 252
3.3.7.1 Kurzer Forschungsüberblick und eigener Ansatz 252
3.3.7.2 Der Gebrauch von ‚exempla‘ als affektpräventive Technik 255
3.3.7.3 Der Gebrauch von ‚exempla‘ als affekttherapeutische Technik 267
3.3.8 Weitere Techniken: Die Selbstprüfung 278
4 Die ‚actio' 284
4.1 Die wesentlichen Merkmale einer Wohltat 285
4.2 Wohltaten zweiter Stufe 295
4.3 Wozu Wohltaten erweisen, entgegennehmen und erwidern? 297
4.4 Wohltaten richtig erweisen, entgegennehmen und erwidern 302
4.4.1 Wie man Wohltaten richtig erweist 304
4.4.2 Wie man Wohltaten richtig entgegennimmt 314
4.4.3 Wie man Wohltaten richtig erwidert 318
5 Die unterschiedlichen moralischen Entwicklungsstadien 322
6 Lob und Tadel 327
IV Schlusswort 335
V Literaturverzeichnis 345
VI Orts- und Personenregister 363
VII Stellenregister 367
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