
BUCH
In der Gesellschaft des Autors
Religiöse und politische Inszenierungen von Autorschaft
Reihe Siegen. Beiträge zur Literatur-, Sprach- und Medienwissenschaft, Bd. 171
2014
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Abstract
Was ist ein Autor? Als Michel Foucault diese Frage 1969 in einem Vortrag behandelte, legte er den Fokus auf das Verhältnis von Autor und Text (so wie es die Literaturwissenschaft seit jeher tut). Wie aber lässt sich die Bedeutung von Autorschaft für die Gesellschaft erklären? Was ist ein Autor in der Literatur im Vergleich zu einem Autor in der Religion oder der Politik der Gesellschaft? Die vorliegende Studie untersucht, wie Martin Mosebach, Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. und Helmut Schmidt ihre Autorschaft als Autorisierungsstrategie einsetzen und ihre Inszenierungen in das Bild einer entweder säkularen oder postsäkularen Gesellschaft einfügen. Der Vergleich der drei Autoren führt zu dem Ergebnis, dass Autorschaft zu den gesellschaftlichen Voraussetzungen gehört, die der Staat dem berühmten Böckenförde-Diktum zufolge selbst nicht garantieren kann.
Inhaltsverzeichnis
Zwischenüberschrift | Seite | Aktion | Preis |
---|---|---|---|
Inhalt | 5 | ||
I Autorschaft. Zur gesellschaftlichen Bedeutung einer literaturwissenschaftlichen Kategorie | 9 | ||
1 Autorschaft und Gesellschaft. Die Fragestellung | 9 | ||
2 Autorität und Transzendenz. Die politische und die religiöse Dimension von Autorschaft | 13 | ||
3 Rückkehr der Religion, Rückkehr des Autors. Zwei Signaturen der Moderne | 18 | ||
4 Vorgehen | 27 | ||
II Text, Autor, Gesellschaft. Ein systemtheoretischer Beitrag zur Theorie der Autorschaft | 31 | ||
1 Begriffskonstellation | 31 | ||
2 Gesellschaftliche Differenzierung und Semantik der Autorschaft | 36 | ||
3 Die Medialität der Autorschaft und der Autor als Person | 45 | ||
4 Kommunikation, Text, Selbstbeschreibung | 55 | ||
5 Fazit: Warum brauchen wir eine Systemtheorie der Autorschaft | 65 | ||
III Inszenierung und Ritualisierung von Autorschaft | 69 | ||
1 Inszenierung | 69 | ||
2 Ritualisierung | 72 | ||
IV Literarische Autorschaft und darüber hinaus. Martin Mosebach, Person und Unperson | 79 | ||
1 Autorschaft und Liturgie | 79 | ||
2 Souveränität. Mosebach liest Büchner | 94 | ||
3 Der Romanautor als Nicht-Schriftsteller | 104 | ||
4 Eine Politische Theologie der Autorschaft | 112 | ||
V Religiöse Autorschaft. Joseph Ratzinger und Benedikt XVI | 117 | ||
1 Die zwei Körper des Autors. Joseph Ratzinger und Benedikt XVI | 117 | ||
2 Autorschaft und Exegese. Zur Methode der Jesus-Bücher | 128 | ||
3 Autorschaft im Johannesevangelium | 134 | ||
4 Autorschaft, Identität, Performativität. Jesus als Person | 141 | ||
5 Autor und Text. Subjektwechsel | 148 | ||
6 Person, Autor, Amt. imitatio auctoritatis christi | 151 | ||
7 Religiöse Autorschaft und Säkularisierung | 159 | ||
8 Amtsverzicht und Autorschaft. Ein Rückblick nach dem Rücktritt | 169 | ||
VI Politische Autorschaft. Helmut Schmidt zum Beispiel | 173 | ||
1 Helmut Schmidt zwischen Krise, Autorität und Verantwortung | 173 | ||
2 Gibt es einen Autor der Werte? Zur ethischen Enthaltsamkeit politischer Autorschaft | 178 | ||
3 Autorschaft als Begründung. Von der ethischen Enthaltsamkeit zur Ethik der Verantwortung | 186 | ||
4 Schmidts Verantwortungsethik | 190 | ||
5 Verantwortung in der Krise. Schmidt und der Ausnahmezustand | 195 | ||
6 Die Praxis des Selbstzitats. Selbstautorisierung im Interview | 199 | ||
7 Autorität, Verantwortung, Staat. Eine Zusammenfassung | 205 | ||
VII Zum Schluss. Autor und Gesellschaft | 209 | ||
1 Selbstbeschreibungen | 209 | ||
2 Mosebach, Ratzinger/Benedikt und Schmidt im Vergleich | 212 | ||
3 Was der Staat nicht garantieren kann | 219 | ||
Dank | 227 | ||
Literaturverzeichnis | 229 | ||
Abbildungsverzeichnis | 251 |