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Formationen des Populären

Semantik und Poetik des ‚Volkes‘ um 1800

Penke, Niels

Reihe Siegen. Beiträge zur Literatur-, Sprach- und Medienwissenschaft, Bd. 188

2024

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Das Populäre übernimmt zentrale Funktionen moderner Gesellschaften. Es wird in einem engen Zeitraum (1770–1820) in verschiedenen, zum Teil widerstreitenden Formationen konstruiert. Das Hauptbezugsmoment des Populären ist das ‚Volk‘, das in den Formationen entworfen und zugleich als Publikum adressiert wird. Dazu werden neue Gattungen und Medien erprobt, um dieses gerade erst konturierte ‚Volk‘ zu erziehen und zu ‚verbessern‘, indem es mit Büchern und verschiedenen literarischen Praktiken vertraut gemacht wird. Die Studie rekonstruiert diesen Prozess vor dem Hintergrund politischer, philosophischer und literaturgeschichtlicher Zusammenhänge. Sie beschreibt die Begriffsgeschichte des Populären, die Auf- und Umwertungen, mit denen umfangreiche Reformvorschläge innerhalb ständischer Gesellschaftsordnungen verbunden wurden und nimmt die neuen Funktionsrollen, mit denen sich die Autoren als ‚Volkslehrer‘, ‚Volkserzieher‘ oder ‚Volksdichter‘ in Stellung bringen, in den Blick.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Umschlag Umschlag
Titel 3
Impressum 4
Vorwort von Niels Werber: Formationen des Populären 5
Inhaltsverzeichnis 17
I. Einleitung 19
II. Diskursive Ausgangspunkte 47
1 Indizien eines Bedeutungswandels 47
2 Begriffsgeschichte des Populären im 18. Jahrhundert 51
3 Brüche um 1770. Buchmarkt und Nation 89
4 Zu den Bedingungen des Popularitäts.Diskurses 104
5 Kulturalisierung 108
6 Säkularisierung und ‚Volkssprache‘ 123
7 Die Reformation als erste Popularitätskonjunktur und ihre Re-Formation 131
8 Begründungen der Popularitätskonjunktur im 18. Jahrhundert 155
9 Das Problem des Common Grounds 168
10 Formationen des Populären. Zwischenstück zur Methode 175
III. Montesquieu und Rousseau als Anreger 185
1 Aus Nichts etwas machen. Montesquieu und der ,Geist der Gesetze‘ 185
2 Jean-Jacques Rousseau 196
IV. Johann Gottfried Herder. Der Autor als Sammler und das Nationale des Populären 231
1 Nationalisieren und übertreffen 231
2 Herders Sprachtheorie als Ausgangspunkt 238
3 Rekonstruktion: Einflüsse und Absatzbewegungen 242
4 Naturpoesie und populäre Dichtung 257
5 Nation und Gemeinschaft 271
6 Herder als Kompilator und Herausgeber 281
7 Das dichtende Kollektiv und sein Repräsentant 286
V. Popularität als „Achse“, „Siegel“ und „Göttin“. Der „Volksdichter“ Gottfried August Bürger 291
1 Aufstieg und Versprechen 291
2 Herder und der „Volksdichter“ 293
3 Theorie der Popularität 303
4 Schillers Rezension ,Bürgers Gedichte‘ 328
5 ,Münchhausen‘. Modulares Erzählen und memetische Rezeption 341
VI. Johann Heinrich Pestalozzi und die „popular culture“ 351
1 Volkserziehung als Programm 351
2 Form und Funktion des Romans als ,Buch für das Volk‘ 357
3 Formationen: ,Lienhard und Gertrud. Ein Buch für das Volk‘ 362
4 ,Individual‘- und ,Massa.Cultur‘: die Begründung der Pädagogik aus der Kulturkritik 385
5 „Popular culture“ als Synthese und Common Ground 392
VII. Der universale Bestseller. Rudolph Zacharias Beckers ,Noth- und Hülfsbüchlein für Bauersleute‘ 395
1 Imperative der Nützlichkeit und „möglichste Popularität“ 395
2 Das Programm der allgemeinen Verbesserung als Dorfgeschichte 403
3 Stil und Gattungsmischungen 420
4 Medienverbünde und Transfers 427
VIII. Schlüsse und Ausblicke 437
1 Ein Subalterner spricht: Ulrich Bräker 437
2 Synthese und Abkehr. Johann Peter Hebel 445
3 Epilog 453
Dank 459
Literaturverzeichnis 461
Personenregister 501
Rückumschlag Rückumschlag