
BUCH
Kreis und Gerade
Moderne Konstruktionen der griechischen Antike als Gegenbildentwürfe
Schriften der Philosophisch-historischen Klasse der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Bd. 59
2019
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Bibliografische Daten
Abstract
Die Abhandlung weist auf, daß bestimmte Elemente des modernen Bildes der Griechen in Deutschland Konstruktionen im Sinn von Gegenbildentwürfen zur Gegenwart sind. Diese wurden in Zeiten herrschenden Krisenbewußtseins entwickelt, am Ende des 18. Jahrhunderts sowie vom Ende des 19. und im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts, und sie sind bis heute virulent. Die Opposition von Gegenwart und griechischer Antike ist von der expliziten oder impliziten Gegenüberstellung der Metaphern ‚Kreis‘ und ‚Gerade‘ bestimmt und betrifft die Literatur, die Zeit- und die Geschichtsvorstellung der Griechen. Kreis und Gerade stehen für Vollkommenheit – Unvollkommenheit, Geschlossenheit – Offenheit, Form – Formlosigkeit, Mittelpunkt – Fehlen eines Mittelpunkts, Endlichkeit – Unendlichkeit, Statik – Dynamik, Sein – Werden. Diese Nachweise exponiert ein Blick auf die Verlusterfahrungen der Neuzeit (Kugelgestalt des Kosmos, Kreisform der Bahnen der Himmelskörper).
Inhaltsverzeichnis
Zwischenüberschrift | Seite | Aktion | Preis |
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Umschlag | Umschlag | ||
Titel | 3 | ||
Impressum | 4 | ||
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
1. Die Metaphorik von Kreis und Gerade für die Differenz von Antike und Moderne; die kosmologischen Verlusterfahrungen der Neuzeit | 7 | ||
2. Zyklische und lineare Zeit- und Geschichtsvorstellung. Die Griechen über Zeit und Geschichte, Bewegung und Veränderung | 23 | ||
2.1 Zyklische Zeit- und Geschichtsauffassung der Griechen als Gegenbildkonstruktion zur linearen Zeit- und Geschichtsauffassung der Moderne | 23 | ||
2.2 Zeit und Bewegung: Griechisches Zeitverständnis und das Konstrukt der zyklischen Zeitauffassung | 29 | ||
2.3 Die Rolle der Zukunft im griechischen Zeitdenken und im Kontext mit Fortschrittsideen | 52 | ||
2.4 Zyklische Geschichtsauffassung und griechisches Geschichtsverständnis | 64 | ||
2.5 Veränderung und Bewegung in der griechischen Philosophie | 68 | ||
3. Natur und System, Klassik und Norm als Elemente der Konstruktion der griechischen Poesie | 73 | ||
3.1 Die Krise der Moderne am Ende des 18. Jhs | 75 | ||
3.1.1 Das statuarische Idealbild der griechischen Antike. Einheit und Ganzheit der Antike als Gegenbildkonstruktion zur Zerrissenheit der Gegenwart | 75 | ||
3.1.2 Die Gattungstheorie Friedrich Schlegels und Goethes Lehre von den Naturformen der Poesie. Die Gattungstrinität Epos, Lyrik, Drama als System und Natur | 89 | ||
3.2 Die Krise der Moderne im letzten Drittel des 19. Jhs. und ersten Drittel des 20. Jhs. Die Griechen als Klassik und Norm in Werner Jaegers Therapie der Moderne | 118 | ||
Literaturverzeichnis | 139 | ||
Register | 151 | ||
a) Personen | 151 | ||
b) Begriffe, Sachen | 155 |