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Am Anfang war das Erzählen

Karen Blixen und die Bibel

Müller, Christiane

Skandinavistische Arbeiten, Bd. 26

2023

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Die dänische Schriftstellerin Karen Blixen reflektiert in ihrem Werk die Bedeutung des Erzählens für die Identitätsfindung. So laden ihre Erzählungen zum wiederholten Lesen ein und der sich stets wandelnde Rezeptionsprozess spiegelt retrospektiv die eigene Lebenserzählung. Diese poetologische Idee illustriert Blixen besonders eindrücklich durch ihren Umgang mit der Bibel, wenn sie etwa ex negativo anhand einer heilsökonomischen Lesart zeigt, wie ein kollektiver Glaubenstext die individuelle Sinnsuche verhindert. Daher kreisen ihre Erzählungen oft um die drei Angelpunkte der Heilsgeschichte: den Sündenfall und die Erbsünde, die jungfräuliche Geburt des Messias sowie die Passion Christi, der sich stellvertretend opfert. Der Biss in die verbotene Frucht determiniert alles Folgende von Beginn an, vereitelt damit die eigene Sinnsuche und bedeutet letztlich ein Ende des Erzählens. Doch als Erzählwerk statt als Offenbarung gelesen, wird die Bibel als Intertext zum Anfang neuen Erzählens.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Umschlag Umschlag
Titel 3
Impressum 4
Danksagung 5
Inhalt 7
1 Am Anfang war das Erzählen – eine Einleitung 9
2 Intertextualität bei Blixen am Beispiel von ‚Syndfloden over Norderney‘ 29
3 Die Schlüsselereignisse der Heilsgeschichte in Blixens Werk 85
3.1 Die Schöpfungsgeschichte und die Vertreibung aus dem Paradies 85
3.1.1 Digteren 87
3.1.2 Samtale om Natten i København 119
3.2 Die jungfräuliche Empfängnis und die Geburt Christi als Gottes Sohn 148
3.2.1 Den udødelige Historie 149
3.2.2 Det ubeskrevne Blad 184
3.3 Das letzte Abendmahl, die Passion, die Kreuzigung und die Auferstehung 220
3.3.1 Sorg-Agre 220
3.3.2 ‚Kappen, Nattevandring‘ und ‚Om Hemmeligheder og om Himlen‘ 252
4 Karen Blixens poetologische Bibelkritik – ein Fazit 287
5 Literaturverzeichnis 293
Rückumschlag Rückumschlag