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Sprachen der Exilgemeinde in Rixdorf (Berlin)

Autorenidentifikation und linguistische Merkmale anhand von tschechischen Manuskripten aus dem 18./19. Jahrhundert

Tikhonov, Aleksej

Slavica. Monographien, Hand-, Lehr- und Wörterbücher, Bd. 10

2022

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Vor fast 300 Jahren wurden Protestant*innen in Böhmen, Mähren und Schlesien verfolgt. Da sie an ihrem Glauben festhalten wollten, blieb ihnen nur die Flucht übrig. Viele von ihnen gingen nach Preußen. In Berlin und Rixdorf (Berlin-Neukölln) siedelten sich im 18. Jahrhundert mehrere Tausend tschechische Protestant*innen an. Eine der Flüchtlingsgemeinden war die Brüdergemeine. Ihre Mitglieder verfassen bis heute Lebensläufe, die beim Begräbnisritual vorgelesen werden. Über 180 Biografien aus dem 18./19. Jahrhundert werden mit modernen Methoden der Digital Humanities, aber auch mit philologischer Tiefe untersucht und erzählen mehr, als ihr Inhalt sagt. Es ist eine beispielhafte Geschichte sprachlicher und gesellschaftlicher Integration, die aus heutiger Zeit stammen könnte. Zusätzlich wird zum ersten Mal in der tschechischen Sprachgeschichte der Aspekt von Genderlinguistik in historischen Handschriften beachtet und eine große Sammlung von Manuskripten einer statistischen Analyse unterzogen.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Umschlag Umschlag
Titel 3
Impressum 4
Inhaltsverzeichnis 5
Danksagung 7
1 Einleitung 9
2 Historischer Hintergrund 13
2.1 Die „Böhmen“ in Berlin und ihre Sprache(n) 13
2.2 Die Art der Handschriften und ihre Überlieferungsgeschichte 50
2.3 Tschechische Sprachgeschichte 17.-19. Jahrhundert 68
3 Forschungsstand 75
3.1 Rixdorfer Handschriften 75
3.2 Linguistische Merkmale und Autorenidentifikation von handgeschriebenen Texten 78
3.3 Definition der Autorschaft 79
4 Analyse der Rixdorfer Handschriften 83
4.1 Textarten 83
4.1.1 Lebensläufe 83
4.1.2 Chorreden 88
4.1.3 Andere Textarten 93
4.2 Linguistische Merkmale der Lebensläufe (Autor) 98
4.2.1 Stilometrie und quantitative Methoden 98
4.2.1.1 Textgrenzen 109
4.2.1.2 Satzlängen (inkl. Struktur) 110
4.2.1.3 Verb 117
4.2.2 Morphologie 121
4.2.2.1 Dativ-/Lokativ-Flexion 122
4.2.2.2 Verb 123
4.2.3 Das Gemeintschechische 125
4.3 Linguistische Merkmale der Lebensläufe (Schreiber) 130
4.3.1 Revisionen 130
4.3.2 Orthografie 132
5 Ergebnisse der Autoren-/Schreiberzuordnung 137
5.1 Vergleich linguistischer Merkmale zwecks der Autoren- und Schreiberzuordnung 158
5.2 Weitere sprachliche Faktoren 192
5.2.1 Aspekte Gender und Genderlinguistik 192
5.2.2 Weitere qualitativ-linguistische Einzelmerkmale 207
5.2.3 Systematische Präferenz von Lehnwörtern 219
5.2.4 Revisionen 224
6 Fazit 287
7 Anhänge 297
8 Literatur 321
Rückumschlag Rückumschlag