
BUCH
Imaginationen des Sozialen
Narrative Verhandlungen zwischen Integration und Divergenz (1750–1945)
Herausgeber: Loy, Benjamin | Oberto, Simona | Strohmaier, Paul
Studia Romanica, Bd. 218
2020
Zusätzliche Informationen
Bibliografische Daten
Abstract
Der Band präsentiert die Forschungsergebnisse des wissenschaftlichen Netzwerks ‚Paragesellschaften‘. Unter diesem Leitbegriff werden ‚Gesellschaften in der Gesellschaft‘ in fiktionalen Texten untersucht, die als Räume zur Verhandlung sozialer Spannungsverhältnisse dienen. Im Zentrum steht dabei die Reflexion über den Begriff ,Gesellschaft‘ und dessen narrative Struktur, wie sie sich ab dem 18. Jh. herausbilden. Durch die Ungebundenheit an eine originäre Diskursautorität kann ‚Gesellschaft‘ eine Pluralität von Rechtfertigungsnarrativen erzeugen, die der Legitimation einer bestimmten Imagination von Gesellschaft dienen und ihrerseits Gegennarrative provozieren. Fiktionale Werke werden so als Verhandlungsmedien solcher gesellschaftlicher Strukturnarrative analysiert. Dabei werden besonders ihre ästhetischen Potentiale in den Fokus gerückt, welche die Genese von, aber auch Kritik an je spezifischen Imaginationen von Sozialität erlauben, die vielfach bis in die Gegenwart nachwirken.
Inhaltsverzeichnis
Zwischenüberschrift | Seite | Aktion | Preis |
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Umschlag | Umschlag | ||
Titel | 3 | ||
Impressum | 4 | ||
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
Benjamin Loy, Simona Oberto, Paul Strohmaier: Imaginationen und Erzählungen von Gesellschaft. Einleitende Überlegungen zur Genealogie und Konjunktur von sozialen Strukturnarrativen | 7 | ||
Andreas Kablitz: Die Erfindung der Schuld der Gesellschaft – Von La Rochefoucauld zu Rousseau. Anmerkungen zur Anthropologie des ‚Ancien Régime‘ | 21 | ||
Alexander Fischer: Das Unbehagen an der Gesellschaft. Rousseaus begriffliche Erzählung misslungener Gesellschaftlichkeit im ‚Zweiten Discours‘ | 57 | ||
Stephanie Béreiziat-Lang: Beschriebene Wilde und verwildertes Schreiben. Zur Verschriftlichung ‚anderer‘ Gesellschaftlichkeit bei Rousseau und Lévi-Strauss | 83 | ||
Agnes Bidmon: Angriff ist die beste Verteidigung. Georg Christoph Lichtenbergs satirische Attacken auf religiöse Homogenisierungsbestrebungen und kulturelle Normierungstendenzen | 107 | ||
Benjamin Loy: Phantasmen der Divergenz und Apologien des Autoritären. Zur Imagination des Sozialen bei Joseph de Maistre | 131 | ||
Vittoria Borsò: Relationale Intensitäten im Schatten emergenter Narrative des Sozialen. Zur Archäologie von ,Paragesellschaften‘ im französischen Realismus (Honoré de Balzac) | 155 | ||
Simona Oberto: Huysmans’ Imaginationen des Asozialen. ‚À rebours‘, der Naturalismus und Baudelaires ‚Éloge du maquillage‘ | 179 | ||
Paul Strohmaier: Zwischen archaisierender Besonderheit und metaphorischer Entgrenzung. Zum Siziliendiskurs bei Verga, Pirandello und Sciascia | 201 | ||
Teresa Hiergeist: Explosive Utopien. Gesellschaftliche Einheit und anarchistischer Terrorismus im sozialen Imaginären der Jahrhundertwende | 221 | ||
Julian Drews: ‚Parallelgesellschaft‘ und die Angst vor der Gattung. Der ‚Cid‘ und der ‚Quijote‘ bei Ramón Menéndez Pidal | 237 | ||
Julia Bulk: Alltagsobjekte als Zeichen. Der Deutsche Werkbund und die „wurzelechte deutsche Kultur“ | 257 | ||
Gesine Müller: Das Modell der ‚plantación‘ als Paragesellschaft? Literarische Inszenierungen der spanischen und französischen Karibik im 19. Jahrhundert | 275 | ||
Zu den Autoren | 289 | ||
Rückumschlag | 293 |