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Sprachwissenschaftliche Zugriffe auf Diskurse

Ein korpuslinguistischer Ansatz am Beispiel des Themas „Sicherheit und Überwachung“ in Frankreich

Weiland, Verena

Studia Romanica, Bd. 220

2020

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Diskurslinguistik ist in der Sprachwissenschaft inzwischen ein etablierter Forschungsbereich. In der deutschsprachigen Romanistik wird bisher hauptsächlich auf diskurstheoretische Arbeiten aus der Germanistik zurückgegriffen. Diese wiederum proklamiert zwar häufig eine ‚Diskurslinguistik nach Foucault‘, lässt weitere Herangehensweisen aus dem frankophonen Sprachraum jedoch unbeachtet. Die vorliegende Arbeit zeigt Denkschulen sowie Ansätze auf, die in Frankreich, der Schweiz sowie in Belgien eine hohe Rezeption und teils paradigmatische Wirkung erreicht haben. Der Schwerpunkt liegt auf den sprachlichen Elementen, die jeweils aufgenommen werden, und auf methodologischen Aspekten. Anhand des französischen Diskurses zum Thema „Sicherheit und Überwachung“ werden die Zusammenhänge und Komplementarität verschiedener Ansätze aufgezeigt und es wird dargelegt, wie deren Kombination – auch unter Berücksichtigung einer Herangehensweise aus der Germanistik – als umfassende Methodologie verstanden werden kann.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Umschlag Umschlag
Titel 3
Impressum 4
Inhaltsverzeichnis 5
1 Einleitung 15
1.1 Grundzüge eines theoretischen Rahmens: ‚Diskurs und Diskursanalyse‘ 16
1.2 Konstituenten von Diskursen und Diskursanalysen 21
1.3 Aufbau der Arbeit 23
2 Charakteristika der Diskursanalyse in Frankreich und in der deutschsprachigen Französistik 25
2.1 1969: Das „große Jahr“ der Diskursanalyse 27
2.1.1 Rückgriff auf Zellig S. Harris’ ‚Discourse Analysis‘ 27
2.1.2 Michel Pêcheux’ ‚Automatische Diskursanalyse‘ 30
2.1.3 Michel Foucault: Aussagen in ‚diskursiven Formationen‘ 31
2.2 Überwindung des strukturalistischen Verständnisses 34
2.3 Hinwendung zur Unabgeschlossenheit und Heterogenität von Diskursen 35
2.4 Diskurse als interdiskursive Beziehungsgeflechte 37
2.5 Schwerpunkte und Anwendungsaspekte diskurslinguistischer Untersuchungen 42
2.5.1 Zur Herausbildung einiger thematischer Schwerpunkte 43
2.5.2 Zum Verhältnis von Diskurstraditionenforschung und Diskursanalyse 45
2.5.2.1 Diskurstraditionelle Fragestellungen in diskurslinguistischen Arbeiten der deutschsprachigen Romanistik 46
2.5.2.2 Zur Frage des Genre / ‚genre‘ 47
2.5.2.3 Diskurstraditionen im Bereich der diskursiven Analyse von Pressetexten 51
2.5.2.4 Diskurstraditionen im Internet 54
2.5.3 Quantitative Methoden in der Diskurslinguistik 55
3 Herangehensweisen zur Analyse konstitutiver Diskurselemente 61
3.1 Vorüberlegungen 61
3.1.1 Thematische Bezüge und sprachliche Zugriffe auf ein Ereignis (‚événement‘) 61
3.1.2 Akteure und Stimmen im Diskurs 64
3.1.3 Wissensvoraussetzungen 64
3.2 Diskursive Ereignisse 65
3.2.1 Das Ereignis als Untersuchungsgegenstand in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen 66
3.2.2 Diskurslinguistische Ansätze zur Analyse von Ereignissen 71
3.2.2.1 ‚Diskursive Momente‘ als diskurslinguistische Analyseeinheit 72
3.2.2.2 Analyse von Ereignisbenennungen mittels des ‚lexikalischdiskursiven Profils 77
3.2.2.3 Analyse und Kategorisierung nominaler Ausdrücke zur Ereignisbenennung 79
3.2.2.4 Analyse von Ereignissen auf Grundlage von Formeln 83
3.2.2.5 Fazit: Linguistische Zugriffsweisen auf diskursive Ereignisse 86
3.3 Multiperspektivität im Diskurs: Stimmen und Akteure 87
3.3.1 Polyphonie: Stimmen auf unterschiedlichen Ebenen 88
3.3.1.1 Selbstdarstellung: das ‚Ethos‘ als diskurslinguistisches Analysekonzept 90
3.3.1.2 Darstellung des Geschehenen: Die ‚Perspektive‘ als diskurslinguistisches Analysekonzept 91
3.3.2 Konflikte im Diskurs 95
3.3.2.1 Agonalität 96
3.3.2.2 Argumentation 99
3.3.3 Diskussion: Polyphonie und Diskursakteure 101
3.4 Wissensvoraussetzungen 103
3.4.1 Unvollständige Strukturen 103
3.4.2 Prädiskursives 104
3.4.3 Kognitive Aspekte 105
3.5 Zwischenfazit: Analyseelemente und -kategorien 108
4 Analyseebenen als linguistische Zugriffsweisen auf Diskurse 109
4.1 Mehrebenenanalyse in der Diskurslinguistik 109
4.1.1 Diskurslinguistische Mehr-Ebenen-Analyse (‚DIMEAN‘) 111
4.1.2 Das Genfer Modell zur modularen Analyse der Organisation von Texten 113
4.2 Konzipierung 116
4.2.1 Die außerdiskursive Ebene 119
4.2.2 Die prädiskursive Ebene 119
4.2.3 Die äußerungsszenographische Ebene 121
4.2.4 Die thematische Ebene 123
4.2.5 Die perspektivischen Ebenen: Agonalität, Polyphonie, Argumentation 125
4.2.5.1 Die agonale Ebene 126
4.2.5.2 Die polyphone Ebene 128
4.2.5.3 Die argumentative Ebene 130
4.2.6 Die extensive Ebene 132
4.2.7 Zusammenführung der Analyseebenen 133
4.2.8 Zwischenfazit: Analyseebenen 138
5 Kriterien der Korpuserstellung und -analyse 139
5.1 Erstellung der Korpora 140
5.1.1 Auswahl der Suchausdrücke zur Korpuserstellung 141
5.1.1.1 Grundsätzliche Herausforderungen bei der Zusammenstellung der Suchsyntax 142
5.1.1.2 Vorstudie zur Bestimmung der Suchsyntax 144
5.1.2 Auswahl der Quellen für die Korpuserstellung 149
5.1.2.1 Tageszeitungen und Zeitschriften 149
5.1.2.2 Radio 153
5.1.2.3 Weblogs 154
5.2 Quantitative Herangehensweisen in der Diskussion 156
5.2.1 Plädoyer für eine Kombination qualitativer und quantitativer Methoden 156
5.2.2 Vertiefung: Analysekategorien und Computerprogramme für die quantitative Analyse 158
5.3 Zwischenfazit: Analyseweise und Untersuchungskorpus 162
6 Korpuslinguistisch motivierte Diskursanalyse 165
6.1 Zur Relevanz der Korpusunterteilung für die Analyse 166
6.2 Analyse auf der außerdiskursiven Ebene 169
6.3 Analyse auf der prädiskursiven Ebene 172
6.3.1 Vorbemerkung zur analytischen Vorgehensweise 173
6.3.2 Metaphern 173
6.3.3 Antithesen 178
6.3.4 Vergleichsmomente in den Texten der Weblogs 181
6.4 Analyse auf der äußerungsszenographischen Ebene 182
6.4.1 Vorbemerkung zur Analyse der äußerungsszenographischen Ebene in umfangreichen Korpora 183
6.4.2 Äußerungsszenographische Aspekte anhand des agonalen Zentrums ›Frankreich befindet sich im Krieg‹ vs. ›Es ist nicht angemessen, von ‚Krieg‘ zu sprechen 184
6.4.3 Vergleichsmomente in den Texten der Weblogs und im Radio- Onlineportal 189
6.4.3.1 Weblogs 190
6.4.3.2 Radio 192
6.5 Analyse auf der thematischen Ebene 193
6.5.1 Offenlegen thematischer Aspekte auf Grundlage von Wort- und Schlüsselwortlisten 194
6.5.1.1 Vorbemerkung zur analytischen Vorgehensweise 195
6.5.1.2 Problematisierung der Auswertung von Wortlisten als Einstieg in die thematische Ebene 196
6.5.1.3 Auswertung der Schlüsselwortlisten 200
6.5.2 Analyse eines diskursiven Ereignisses auf der thematischen Ebene 208
6.5.2.1 Vorbemerkung zur Abfolge der Analyseschritte 209
6.5.2.2 Beispielhafte Frequenzanalyse eines Ereigniswortes 210
6.5.2.3 Analyse des diskursiven Moments unter Berücksichtigung verschiedener Ereigniswörter 213
6.5.3 Vergleichsmomente in den Texten der Weblogs und im Radio- Onlineportal 218
6.5.3.1 Weblogs 219
6.5.3.2 Radio 220
6.6 Analyse auf den perspektivischen Ebenen 220
6.6.1 Zusammenführung: Agonalität, Polyphonie und Argumentation als perspektivische Ebenen 220
6.6.2 Analyse auf der agonalen Ebene 222
6.6.2.1 Konstituierung diverser agonaler Zentren auf Grundlage von Kollokationsprofilen, Subthemen und handlungsleitenden Konzepten 223
6.6.2.2 Vertiefung: Das agonale Zentrum ›Frankreich befindet sich im Krieg‹ vs. ›Es ist nicht angemessen, von ‚Krieg‘ zu sprechen 232
6.6.2.3 Vergleichsmomente in den Texten der Weblogs und im Radio-Onlineportal 234
6.6.3 Analyse auf der polyphonen Ebene 235
6.6.3.1 Grenzen quantitativ basierter Herangehensweisen: Analysen ohne besondere Indikatoren 236
6.6.3.2 Analysen ausgehend von agonalen Zentren und spezifischen Autosemantika 241
6.6.3.2.1 Enunziative Heterogenität 241
6.6.3.2.2 Neutralität, Evidenzialität und enunziatives Löschen 245
6.6.3.2.3 Vertiefung: Das agonale Zentrum ›Frankreich befindet sich im Krieg‹ vs. ›Es ist nicht angemessen, von ‚Krieg‘ zu sprechen 247
6.6.3.3 Vergleichsmomente in den Texten der Weblogs und im Radio-Onlineportal 250
6.6.3.3.1 Weblogs 250
6.6.3.3.2 Radio 254
6.6.4 Analyse auf der argumentativen Ebene 255
6.6.4.1 Argumentation mittels perspektivierender Autosemantika 255
6.6.4.2 Spezifika der Analyse argumentativer Strukturen in Diskursen 258
6.6.4.3 Vertiefung: Das agonale Zentrum ›Frankreich befindet sich im Krieg‹ vs. ›Es ist nicht angemessen, von Krieg zu sprechen 261
6.6.4.4 Vergleichsmomente in den Texten der Weblogs und im Radio-Onlineportal 265
6.6.4.4.1 Weblogs 265
6.6.4.4.2 Radio 267
6.7 Analyse auf der extensiven Ebene 268
6.7.1 Analyse der extensiven Ebene in Bezug auf Ereignisse 268
6.7.2 Skizzierung der Suche und Wahl eines Ereigniswortes im Diskursverlauf 272
6.7.3 Frames als linguistische Analysekategorie 274
6.7.4 Vergleichsmomente in den Texten der Weblogs und im Radio- Onlineportal 283
6.8 Zusammenführung 284
7 Fazit und Forschungsdesiderata 287
7.1 Zusammenschau: Interdependenzen der Analyseebenen für Diskurse 288
7.2 Ausblick und Desiderata 292
Literaturverzeichnis 293
Abbildungsverzeichnis 323
Tabellenverzeichnis 325
Anhang 327
Rückumschlag Rückumschlag