
BUCH
Zwei Seiten derselben Medaille
Diskursmarkierung im konzeptuellen Spannungsfeld von Polysemie und Sprachwandel
Studia Romanica, Bd. 224
2021
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Bibliografische Daten
Abstract
Die Diskursmarkerforschung hat wie viele andere Bereiche der sprachwissenschaftlichen Beschreibung von der Sensibilisierung für Schnittstellen innerhalb der linguistischen Theoriebildung profitiert, vor allem deshalb, weil Polysemie und Sprachwandel miteinander und durch einander erklärt werden. Polysemie lässt sich allgemein als synchroner Niederschlag diachroner Sprachwandelprozesse auffassen und Diskursmarker können so unter Einbezug kognitiver Aspekte als funktionale Gruppe, die aus und in der sprachlichen Interaktion entsteht, erfasst werden. Von diesem theoretischen Postulat ausgehend, wird in der vorliegenden Dissertation die polylexikalische Präpositionalphrase ‚en principe‘ anhand von vier diachron und synchron angelegten Korpusuntersuchungen betrachtet. Dabei wird exemplarisch gezeigt, wie diskursmarkierende Phänomene charakterisiert und untersucht werden können, wo Anknüpfungspunkte mit etablierten Konzepten der sprachwissenschaftlichen Beschreibung auszumachen sind und welche Herausforderung in der Verallgemeinerung empirischer Beobachtungen liegt.
Inhaltsverzeichnis
Zwischenüberschrift | Seite | Aktion | Preis |
---|---|---|---|
Umschlag | Umschlag | ||
Titel | 3 | ||
Impressum | 4 | ||
Inhalt | 5 | ||
Danksagung | 9 | ||
I Diskursmarkierung als Forschungsgegenstand vor dem Hintergrund von Polysemie und Sprachwandel | 11 | ||
II Diskursmarker und ihre Beschreibung | 13 | ||
1 Darstellung des Forschungsstandes | 16 | ||
1.1 Definitorische Ansätze und Forschungsüberblick | 16 | ||
1.1.1 Diskursmarker aus makrosyntaktischer Perspektive | 16 | ||
1.1.2 Diskursmarker als kohärenzstiftende Elemente innerhalb eines allgemeinen Diskursmodells: Deborah Schiffrin (1987) | 19 | ||
1.1.3 Die semantische Beschreibung von Konnektoren und Operatoren im Rahmen der ‚Argumentation dans la langue‘ | 24 | ||
1.1.4 Diskursmarker aus relevanztheoretischer Perspektive | 27 | ||
1.1.5 Polysemiehypothese und diachrone Aspekte: Maj-Britt Mosegaard Hansen | 30 | ||
1.1.6 Diskursmarkerbedeutung kompositional: die Arbeiten von Carla Bazzanella | 33 | ||
1.1.7 Kognitive Tragweite und funktionale Polysemie nach Kerstin Fischer | 36 | ||
1.2 Ansätze zur Klassifikation | 41 | ||
1.2.1 Illokutionsbezogene vs. interaktionsbezogene Marker: die funktionale Typologie von Gaétane Dostie (2004) | 41 | ||
1.2.2 Diskursmarkerfunktionen als allgemeine Sprachfunktionen in Bühlers Organonmodell: Die Weiterentwicklung der Typologie von Portolés Lázaro (1998b) durch Loureda/Acín (2010) | 43 | ||
1.2.3 Pragmatische Marker als Interpretationshilfen für Äußerungen: der Klassifikationsvorschlag Bruce Frasers | 45 | ||
1.3 Diskursmarkierung als prototypisches Konzept | 48 | ||
2 Zusammenfassung | 51 | ||
III Fokus der empirischen Analyse und Darstellung der verwendeten Datenbanken und Korpora | 55 | ||
IV Konstitutive Aspekte von Diskursmarkierung erläutert anhand der Struktur ‚en principe‘ | 59 | ||
3 Bedeutungsspektrum und Funktionsvielfalt | 59 | ||
3.1 Bedeutung als Potenzial | 61 | ||
3.1.1 Homonymie | 62 | ||
3.1.2 Monosemie | 62 | ||
3.1.3 Heterosemie | 63 | ||
3.1.4 Polysemie: kognitive Prinzipien und diachrone Zusammenhänge | 64 | ||
4 Diskursmarkerkandidat ‚en principe‘ | 70 | ||
4.1 ‚En principe‘: Konstituentenanalyse | 71 | ||
4.2 Darstellung in Wörterbüchern und Grammatiken | 72 | ||
4.3 Welches terminologische Etikett für ‚en principe‘? Konnektor, Operator, Modalausdruck oder Adverbial? | 76 | ||
4.3.1 Konnektor und Operator | 76 | ||
4.3.2 ‚En principe‘: Modalausdruck bzw. Abtönungsform? | 80 | ||
4.3.3 ‚En principe‘ als ‚complément adverbial‘ | 86 | ||
4.3.4 Funktionale Begründung für die Betrachtung von ‚en principe‘ als Diskursmarker | 93 | ||
5 Formen und Funktionen in der sprachhistorischen Entwicklung | 94 | ||
5.1 Intraprädikativer Gebrauch: en principe als vom Verb regierter Bestandteil komplexer Konstruktionen | 95 | ||
5.1.1 Bewegungsverb für mentale Prozesse + [‚de principe en principe‘] | 96 | ||
5.1.2 Inchoatives Positions- bzw. Aktionsverb + ‚en principe‘ + ‚que‘ | 96 | ||
5.1.3 Inchoatives Positions- bzw. Aktionsverb + ‚en principe‘ + COD | 98 | ||
5.1.4 ‚Avoir raison en principe‘ und andere Verwendungsweisen als ‚adverbe de constituant‘ | 100 | ||
5.1.5 Intraprädikativer Gebrauch mit reduzierten Kontextrestriktionen | 101 | ||
5.2 Intra- und extraprädikativer Gebrauch: ‚en principe‘ zwischen ‚locution adverbiale‘ und Diskursmarker | 101 | ||
5.2.1 ‚En principe‘ in seinen lexikalisierten Bedeutungen als Konstituenten- und Satzadverbial | 101 | ||
5.2.2 Funktionen auf Textebene: ‚en principe‘ als Explikationsmarker | 103 | ||
5.2.3 Argumentative Funktionen: Argumentation, Konzession, Restriktion | 104 | ||
5.2.4 ‚En principe‘ als subjektiver Marker | 107 | ||
5.3 Quantitative Gewichtung ausgewählter Aspekte | 112 | ||
5.4 Übersicht diachrone Entwicklung | 113 | ||
6 Beschreibungskonzepte für die Entstehung von Diskursmarkerfunktionen | 113 | ||
6.1 Grammatikalisierung | 114 | ||
6.1.1 Phänomen und Theorie | 114 | ||
6.1.2 Theoretische Grundlagen | 115 | ||
6.1.3 Grammatikalisierungsparameter | 118 | ||
6.1.4 Die Entwicklung von ‚en principe‘ als Grammatikalisierungsprozess | 121 | ||
6.1.5 Ein erweiterter Grammatikalisierungsbegriff für die Entstehung von Diskursmarkern? | 122 | ||
6.2 Pragmatikalisierung: der Sprachwandeltyp für pragmatische Elemente | 123 | ||
6.2.1 Begriffsbestimmung und Abgrenzung von Grammatikalisierung | 124 | ||
6.2.2 Pragmatikalisierungsaspekte in der sprachhistorischen Entwicklung von ‚en principe‘: eine terminologische Festlegung | 126 | ||
6.3 Der Einbezug der Enunziationssituation: Subjektivierung und Intersubjektivierung | 128 | ||
6.3.1 Subjektivierung und Intersubjektivierung in sprachhistorischer Perspektive | 129 | ||
6.3.2 (Inter)subjektivierungsprozesse in der Entwicklung diskursmarkierender Funktionen bei ‚en principe‘ | 133 | ||
6.4 Syntagmatische Beziehungen als Bedingung sprachlichen Wandels: Reanalyse | 136 | ||
6.4.1 Reanalyse als Typ sprachlichen Wandels | 137 | ||
6.4.2 Neuklammerung und Skopusausweitung im Rahmen des Reanalyseprozesses bei ‚en principe‘ | 139 | ||
6.4.3 Delokutive Aspekte bei der Reanalyse von ‚en principe‘ zum Konzessionsmarker | 146 | ||
6.5 Abschließende Bewertung der vorgestellten Konzepte | 150 | ||
7 Formen und Funktionen in der Synchronie: korpusgestützte Analyse ausgewählter Aspekte | 151 | ||
7.1 ‚En principe‘ in umfangreichen Korpora: Analyse des kollokationalen Verhaltens von ‚en principe‘ im FrTenTen12-Korpus | 152 | ||
7.1.1 Kollokationsanalyse | 153 | ||
7.2 ‚En principe‘ als modaler Marker: eine qualitative Auswertung anhand des Pressekorpus | 155 | ||
7.2.1 Darstellender Überblick der qualitativen Auswertung | 155 | ||
7.2.2 Epistemische Modalität und diskursive Verantwortung | 165 | ||
7.2.3 Faktivität und Zeitbezug | 168 | ||
7.3 ‚En principe‘ in der konzeptionell mündlichen Interaktion | 172 | ||
7.3.1 Spezifisch mündliche Funktionen von ‚en principe‘ | 173 | ||
7.3.2 Projektionen und emergente Prozesse: Operator-Skopus- Strukturen und peripheriespezifische Bedeutungen | 182 | ||
7.4 Zusammenfassung | 193 | ||
V Fazit und Ausblick | 197 | ||
VI Verzeichnisse | 201 | ||
Abbildungsverzeichnis | 201 | ||
Tabellenverzeichnis | 202 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 203 | ||
Transkriptionskonventionen | 204 | ||
Datenbanken, Korpora und Onlinequellen zur Datenauswertung | 205 | ||
Wörterbücher und Grammatiken | 206 | ||
Wissenschaftliche Literatur | 207 | ||
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