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Ambivalenzen realistischen Schreibens

Luigi Capuanas Romane zwischen Verismus und Spiritismus

Kraemer, Ornella

Studia Romanica, Bd. 244

2025

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Der sizilianische Autor Luigi Capuana (1839–1915) ist vor allem als Vertreter des ‚verismo‘ bekannt. Im Zentrum der vorliegenden Untersuchung steht allerdings die Frage, ob und inwiefern Capuana angesichts seiner Faszination für das Okkulte überhaupt als ‚klassischer‘ Vertreter des ‚verismo‘ gelten kann, da gerade seine Romane zahlreiche Ambivalenzen in den Realitätsdarstellungen offenbaren. Dazu werden die im deutschsprachigen Raum teilweise unveröffentlichten Romane literatur- und kulturwissenschaftlich kontextualisiert, Capuanas Verhältnis zu unterschiedlichen Strömungen seiner Zeit (Spiritismus, Realismus, Positivismus etc.) und sein Wissenschaftsverständnis beleuchtet. Untersucht wird auch zum ersten Mal das Verhältnis der Romane zu anderen Schriften Capuanas (Novellen, Theaterstücke, literaturkritische und -theoretische Werke) sowie Capuanas lebensweltliches Verhältnis zum Spiritismus.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Umschlag Umschlag
Titel III
Impressum IV
Inhaltsverzeichnis V
Vorwort VII
1 Einleitung 1
2 Wissenschaftliche Diskurse des 19. Jahrhunderts 13
3 Der Spiritismus: Definitionen und Kontextualisierung 17
3.1 Spiritismus – Abgrenzung von Okkultismus und Esoterik 19
3.2 Exkurs: Spiritism und Spiritualism 22
3.3 Spiritismus und Wissenschaft 23
3.4 Der Spiritismus als institutionalisiertes Phänomen 32
4 Esoterische Artefakte in Capuanas Nachlass 51
4.1 ‚Ritratto del Capuana‘ 51
4.2 ‚Diploma di Socio onorario‘ 52
4.3 ‚Das Testamento spirituale‘ 53
4.4 Bild „Due Primavere“ 55
4.5 Ein Raum für spiritistische Sitzungen? 57
4.6 Capuana fotografo 60
4.7 Capuanas ‚Leben nach dem Tod‘ 72
5 Abgrenzung zur Scapigliatura 75
5.1 Die Scapigliatura – eine kurze Einordnung 76
5.2 Capuanas Novelle „Un vampiro“ 86
6 Non-Fiktionale Werke zum Spiritismus 91
6.1 ‚Diario spiritico‘ 91
6.2 ‚Spiritismo?‘ 98
6.3 ‚Mondo Occulto‘ 126
Exkurs: Polemik zwischen Pirandello und Capuana 144
7 Fiktionale Literatur 155
7.1 „I raggi XX“ 155
7.2 ‚Garibaldi‘ 161
7.3 ‚Giacinta‘ 167
7.3.1 Signora Marulli – ein berechnendes ‚Mann-Weib‘ 176
7.3.2 Paolo Marulli – ein klassischer inetto? 180
7.3.3 Beppe – der ‚geborene Verbrecher‘? 183
7.3.4 Andrea – Skrupellosigkeit getarnt als neapolitanischer Charme 187
7.3.5 Giacinta – ein unsichtbarer ‚Makel‘ bedingt Krankheit und Tod 189
7.3.6 Dottor Follini – zwischen Naturwissenschaft und Gefühlen 198
7.4 ‚Profumo‘ 203
7.4.1 Prä-freudianische Elemente 212
7.4.2 Dufte! Eine allegorische Lesart von Profumo 215
7.4.3 Editionsspezifische Differenzen zwischen 1890 und 1908 225
7.5 ‚La Sfinge‘ 229
7.5.1 Dottor Butironi 230
7.5.2 Giorgio Montani 236
7.5.3 Die Sphinx 244
7.5.4 Fulvia 262
7.6 ‚Il Marchese di Roccaverdina‘ 270
7.6.1 Wetterphänomene als externalisierte Stimmungsbarometer 272
7.6.2 Frauenfiguren im ‚Marchese‘ – die Hölle der ‚Anderen‘ 277
7.6.3 Don Aquilante – Anwalt der Geister? 301
7.6.4 Der Marchese – geisterhaft umnachteter Wahnsinn 309
7.7 ‚Rassegnazione‘ 320
7.7.1 Vaterfiguren zwischen Biologie und Psychologie 323
7.7.2 Männlichkeit und Selbstfindung – Dario und seine Freunde 338
7.7.3 Ödipal-infantile Anklänge – Dario und seine Mutter 345
7.7.4 Pädophil-kolonialistische Anklänge – Rosa, Opfer des Patriarchats 354
7.7.5 Fausta: Das Unbekannte Weibliche 361
8 Schlussbemerkungen 379
Bibliographie 383
Primärquellen 383
Sekundärquellen 386
Rückumschlag Rückumschlag