
BUCH
Gesellschaftsdarstellung im Zeitalter der Singularitäten
Narrative Antworten auf die zeitgenössische Repräsentationskrise Frankreichs
Studia Romanica, Bd. 246
2025
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Abstract
Der Vertrauensverlust in das politische System, das Erstarken populistischer Strömungen und das Gefühl einer unlesbaren sozialen Welt sind Symptome einer „malaise dans la démocratie“ (P. Rosanvallon), die Frankreichs Gesellschaft beschäftigt. Der Autor untersucht die Verbindungen zwischen politischen, sozialwissenschaftlichen und literarischen Repräsentationsdebatten und analysiert die Diskurse und Strategien narrativer Wirklichkeitsdarstellung im heutigen ,Zeitalter der Singularitäten‘. Neben Autor*innen wie Annie Ernaux, Virginie Despentes, Didier Eribon und Éric Vuillard betrachtet Robert Lukenda auch das kollektive Erzählprojekt Raconter la vie, das den „wahren Roman der französischen Gesellschaft von heute“ verfassen möchte. So entsteht nicht nur ein umfassendes Bild einer aktuellen ,Poetik der Gesellschaftsdarstellung‘, sondern auch das facettenreiche Porträt einer Literaturlandschaft, in der sozialanalytische und -engagierte Schreibweisen eine symbiotische Beziehung eingehen.