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Abstract
Gerade die Anfangsphase der hethitischen Überlieferung in Hattusa bietet ein breites Spektrum an historischen Erzählungen, an Texten, die historische Ereignisse darstellen, oder längere Passagen enthalten, die Bezug auf die Vergangenheit nehmen. Diese Sammlung historischer Erzählungen, die einen großen Reichtum an Stoffen und Formen aufweist, ist nicht nur im Kontext der hethitischen Literatur, sondern im Alten Orient insgesamt singulär. Der vorliegende Band stellt die erste umfassende Untersuchung dieser Textgruppe dar. Die auf philologische sowie literatur- und geschichtstheoretische Ansätze angelegte Analyse hat das Ziel, die Vielfalt der althethitischen historischen Literatur, ihre Formen, Inhalte und Intentionen differenziert darzustellen, neue Interpretationsansätze anzuregen und die literarische Kommunikation der Althethitischen Zeit hinsichtlich ihres historischen, kulturellen und politischen Hintergrundes zu kontextualisieren.
Inhaltsverzeichnis
Zwischenüberschrift | Seite | Aktion | Preis |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | VII | ||
Vorwort | XI | ||
1. Einleitung | 1 | ||
1.1. Ausgangslage: Kurzer Abriss der Forschungsgeschichte | 2 | ||
1.2. Problemstellung | 4 | ||
1.3. Zielsetzung und Methode | 7 | ||
2. Die historische Literatur der althethitischen Zeit: Zu drei problematischen Begriffen | 11 | ||
2.1. Aus dem Nichts entstanden? Der Duktus althethitischer Texte und die Frage nach der Entstehung der althethitischen Literatur | 13 | ||
2.2. Zu einem relationalen und funktionalen Literaturbegriff | 22 | ||
2.2.1. Der rezeptive Literaturbegriff | 28 | ||
2.2.2. Ansätze aus der Ägyptologie | 34 | ||
2.2.3. Funktion und Genre | 36 | ||
2.2.4. Fiktionalität | 40 | ||
2.2.5. Intertextualität | 43 | ||
2.2.6. Zur Lokalisierung des „freien“ literarischen Raums | 46 | ||
2.3. Historiographie | 51 | ||
2.3.1. Geschichte und Funktion | 51 | ||
2.3.2. Zu Inhalten, Formen und Funktionen historischen Erzählens in der althethitischen Zeit – ein Annäherungsversuch | 56 | ||
3. „Erzieht meinen Sohn zur Weisheit“: Die Anfänge der Tradition didaktisch-politischer Literatur in Ḫattuša | 65 | ||
3.1. Das „Politische Testament Ḫattušilis I | 66 | ||
3.1.1. Transliteration und Übersetzung | 67 | ||
3.1.2. Struktur, Funktion(en) und Kontext | 83 | ||
3.1.3. Das „Testament Ḫattušilis“ – ein juridisches Dokument? | 95 | ||
3.2. Weitere Texte politischer Weisheit – KBo 3.27 (CTH 5) | 99 | ||
4. Ḫattušilis Nachfolger – Die didaktisch-politische Literatur von Pimpira und Muršili I. | 105 | ||
4.1. Die politische Klugheit des Pimpiras | 105 | ||
4.2. Die „Instruktion“ an die Würdenträger | 107 | ||
4.3. Die didaktische Literatur Muršilis I. | 110 | ||
4.4. Didaktische Unterhaltung: Die Anekdoten-Sammlung (CTH 8) und ihr Ursprung | 115 | ||
4.4.1. Transliteration und Übersetzung | 116 | ||
4.4.2. Die Funktion der Anekdoten-Sammlung | 127 | ||
4.4.3. Zur Auswahl der Anekdoten und ihrer Funktion | 131 | ||
4.5. Fazit: Zur Rolle des Ḫattušili und seine Weisheit in der frühesten althethitischen politischen Literatur | 133 | ||
5. Der König auf der Anklagebank – Der Telipinu-Text | 137 | ||
5.1. Transliteration und Übersetzung | 137 | ||
5.2. Zur Struktur des Textes | 158 | ||
5.2.1. Die historische Einführung | 159 | ||
5.2.2. Politische und administrative Maßnahmen respektive Ratschläge | 162 | ||
5.3. Zur Funktion des Textes | 163 | ||
5.4. Der Telipinu-Text als Rechtfertigung? | 165 | ||
5.5. Telipinu als Historiker | 173 | ||
5.6. Der Mord an Muršili – die „Ursünde“ der althethitischen Geschichte | 176 | ||
6. Die lehrhafte Zerstörung: Die Erzählung über die Stadt Zalpa | 179 | ||
6.1. Transliteration und Übersetzung | 181 | ||
6.2. Das Inzest-Märchen und seine Interpretation | 189 | ||
6.2.1. Das Märchen als Gründungsmythos | 190 | ||
6.2.2. Über die frühe hethitische Ethnizität | 195 | ||
6.2.3. Das Märchen als Rechtfertigung für die Zerstörung der Stadt | 202 | ||
6.2.4. Das Märchen als Allegorie – oder: Wie viele Prinzen verträgt das Land | 204 | ||
6.3. Zur historischen Rekonstruktion | 207 | ||
6.4. Zur Gattung und Funktion der Erzählung | 210 | ||
7. Die „Mannestaten“ und andere Formen der Geschichtsschreibung | 215 | ||
7.1. Die „Mannestaten“ Ḫattušilis I. (CTH 4): Eine Übersicht | 215 | ||
7.2. Zur Kommunikationssituation der „Mannestaten“ Ḫattušilis | 226 | ||
7.3. Der „ideelle Diskurs des Tempels | 229 | ||
7.4. Die Form der „Mannestaten | 233 | ||
7.5. CTH 13 | 243 | ||
7.6. CTH 12 | 248 | ||
7.7. Zur Qualität der „Mannestaten“ als Geschichtsschreibung | 253 | ||
8. Historisches Erzählen zwischen Historiographie und Fiktion: Der Fall des Kannibalen-Textes | 257 | ||
8.1. Fiktionalität und Historiographie | 257 | ||
8.2. CTH 17 als Beispiel für historische fiktionale Erzählung | 262 | ||
8.3. Die Eigenschaften fiktionaler Texte | 269 | ||
9. Literatur von unten? Subversive Erzählungen aus der althethitischen Zeit | 275 | ||
9.1. Der Text über die Belagerung von Uršu oder über die Passivität des Königs | 278 | ||
9.2. KBo 1.11 – Transliteration und Übersetzung | 279 | ||
9.2.1. Zur Interpretation des Textes | 286 | ||
9.3. Der Puḫānu-Text – Kult, Mythologie und Politik, und ein rätselhafter literarischer Text | 295 | ||
9.3.1. Transliteration und Übersetzung | 297 | ||
9.3.2. Zur Struktur des Textes | 306 | ||
9.3.3. Der König, die Sonnengöttin und der Wettergott von Aleppo | 310 | ||
10. Zusammenfassung und Ausblick | 327 | ||
10.1. Althethitische historische Literatur: Begriffsklärung | 328 | ||
10.2. Didaktische politische Literatur: von .attušili I. bis Telipinu | 331 | ||
10.3. Historisches Lehrstück mit märchenhaften Zügen: der Zalpa Text | 334 | ||
10.4. Historisches Erzählen: zwischen Historiographie und Fiktion | 335 | ||
10.5. „Literatur von unten“: subversive althethitische Erzählungen | 338 | ||
10.6. Ausblick | 340 | ||
11. Literatur und Abkürzungen | 347 | ||
12. Indices | 393 | ||
Sachregister | 393 | ||
Götter(namen | 396 | ||
Personennamen | 396 | ||
Orte | 398 | ||
Textstellen | 400 |