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Die Betextung des öffentlichen Raumes

Eine Studie zur Spezifik von Meso-Kommunikation am Beispiel von Bahnhöfen, Innenstädten und Flughäfen

Domke, Christine

Wissenschaft und Kunst, Bd. 26

2014

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Im Zentrum der Studie steht die Textwelt an Bahnhöfen, Flughäfen und in Innenstädten. Sie führt zu der zentralen Frage, wie das Merkmal Ortsgebundenheit von der medial-materialen Anlage über die konkrete Textgestalt bis hin zu Textfunktionen konstitutiv für diesen Typus von Kommunikation ist. Wie diese funktionale Ästhetisierung und Mediatisierung unseres Alltags (mit Durchsagen, Anzeigetafeln, Aushängen u.a.) sinnvoll typologisiert werden kann, bildet einen Schwerpunkt der Untersuchung. Die öffentliche Textwelt wird daher im Laufe der Arbeit als eine Form von Meso-Kommunikation herausgearbeitet und konzeptualisiert: Meso-Kommunikation ist konträr zur Mikro- und Makrokommunikation durch Ortsgebundenheit, Medienmaterial und eine begrenzte Anzahl an Rezipienten geprägt. Auf der Basis eines Korpus aus über 2000 Fotografien und über 30 Tonaufnahmen aus verschiedenen, primär deutschen Großstädten, Bahnhöfen und Flughäfen werden die Unterschiede zwischen einerseits sichtbaren, hörbaren und tastbaren Kommunikaten sowie andererseits empraktischen, privaten und werbenden Texten untersucht. Die entwickelte analytische Perspektive vereint dabei text-, medien- und pragmalinguistische Instrumentarien mit ethnomethodologischen, kulturphilosophischen und systemtheoretischen Überlegungen.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
I EINFÜHRUNG 13
1 Der Gehende und die öffentliche Textwelt 15
1.1 Zur analytischen Perspektive auf den Gegenstand 25
1.2 Abfahrt: IC 154, 14.08 Uhr, Gleis 11: exemplarische Analyse 29
1.3 Zentrale Fragen, Aufbau und Material der Arbeit 43
II THEORIE 51
2 „Spatial turn“: neuere Perspektiven auf eine bekannte Materie 53
2.1 Sprache und/im Raum: sprachwissenschaftlich orientierte Ansätze 54
2.1.1 Desiderata in der (Angewandten) Sprachwissenschaft 70
2.2 Der (interaktions-)soziologische Raum 73
2.3 Der kulturelle Raum 85
2.4 Der humangeographische Raum 95
2.5 Zusammenführung: Ort/Raum als grundlegende Unterscheidung des kommunikativen Raumes 105
3 Kommunikation: zur Ausdifferenzierung der Möglichkeiten 113
3.1 Kommunikation unter Anwesenden 121
3.1.1 Kommunikationspartner: die Überschaubarkeit der Teilnehmer 123
3.1.2 Kommunikationsmedialität: von der Unmittelbarkeit der Mitteilungen zur Medialität des Mündlichen 127
3.1.3 Kommunikationsort: die Generierung von Interaktionsräumen 130
3.2 Technisch vermittelte Massenkommunikation 135
3.2.1 Kommunikationspartner: der unsichtbare Schreiber/Sender und Leser/Zuschauer 138
3.2.2 Kommunikationsmedialität: Medialität und Semiotik der Verbreitung 142
3.2.3 Kommunikationsort: die heutige Ortsungebundenheit der Massenmedien 144
3.3 Technisch vermittelte Individualkommunikation 148
3.3.1 Kommunikationspartner: soziale Adresse vorausgesetzt 150
3.3.2 Kommunikationsmedialiät: Mitgeteiltes und sein (neuer) Stil 152
3.3.3 Kommunikationsort: in weiter Ferne so nah 154
4 Meso-Kommunikation 159
4.1 Meso-Kommunikation als normaler Typus von Kommunikation 160
4.1.1 Kommunikationspartner: Rezipienten vor Ort 161
4.1.2 Kommunikationsmedialität: die reflektierte/materiale Organisiertheit der Mitteilung 166
4.1.3 Kommunikationsort: die Generierung von Rezeptionsund Interaktionsräumen 169
4.2 Orts-, Raum- und Zeitgebundenheit von Kommunikation: ein Überblick 173
4.3 Die öffentliche Textwelt als ein Typus von Meso- Kommunikation 175
4.3.1 Von der Meso-Ebene zur Meso-Kommunikation: vier konstitutive Merkmale 176
4.3.2 Meso-Kommunikation im öffentlich wahrnehmbaren Raum 179
III EMPIRIE 183
5 Datenkorpus und analytischer Zugang 185
6 Empraktische Kommunikate im öffentlich begehbaren Raum: zentrale Kommunikationsformen und ihre (Text-)Funktionen 193
6.1 Sichtbares 197
6.1.1 Dauerhaft Sichtbares und Gespeichertes: Vielfalt und Wiederholung 202
6.1.2 Temporär Sichtbares und Gespeichertes: Abweichler und Ausnahmen 235
6.1.3 Temporär Sichtbares und Übertragenes: wichtige Updates, wenig formale Varianz 248
6.2 Hörbares 268
6.2.1 Temporär Hörbares: situative Orientierung 270
6.2.2 Wiederholt Hörbares: kontinuierliche Ordnung 281
6.3 Tastbares: beständige Auskunft 289
6.4 Hybride: aktuell, dauerhaft, intermedial 302
7 Die zentrale Trias und ihre (neue) Ordnung: Ort, Partner, Medialität 307
7.1 Kommunikationsort: textkonstitutive Potentiale verschiedener Orte 308
7.2 Kommunikationspartner: wie sich die Beteiligten in die Texte einschreiben 310
7.3 Kommunikationsmedialität: Explizitheit und pragmatische Prägung minimaler Ausdruckseinheiten 314
8 Verführung im öffentlichen Raum: Werbung und ihre Orte 321
8.1 Wie Werbung funktioniert 321
8.2 Was Werbung nutzt 322
IV ABSCHLUSS 331
9 Die Spezifik von Meso-Kommunikation im öffentlich begehbaren Raum: ein Über- und Ausblick 333
V ANHANG 341
10 Empirische Grundlagen 343
10.1 Empraktische Meso-Kommunikation: Einblicke in das Korpus 343
10.1.1 Sichtbares und Gespeichertes im öffentlich begehbaren Raum 343
10.1.2 Sichtbares und Übertragenes im öffentlich begehbaren Raum 354
10.1.3 Hörbares im öffentlich begehbaren Raum 357
10.1.4 Tastbares und Gespeichertes im öffentlich begehbaren Raum 361
10.2 Werbende Meso-Kommunikation: Einblicke in das Korpus 364
10.3 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis 367
10.3.1 Abbildungsverzeichnis 367
10.3.2 Tabellenverzeichnis 368
11 Literatur 369