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Diderots ‚Jacques le fataliste et son maître‘ und der europäische Roman

Transformationen und Potentiale der Gattung

Herausgeber: Mannweiler, Caroline | Müller, Olaf

Intercultural Studies, Bd. 9

2019

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Zu den bis heute weltweit einflussreichsten Romanen des 18. Jahrhunderts gehört Denis Diderots ‚Jacques le fataliste et son maître‘, den der Autor zu Lebzeiten nur einem exklusiven Leserkreis vorbehielt und der erst nach seinem Tod in Buchform erschien. Der Roman, selbst schon eine Reaktion auf und praktische Reflexion über diverse Spielarten der Romangattung von der Antike bis in seine damalige Gegenwart, erfährt von Schiller und Goethe über Puškin, Machado de Assis und Brecht zu Kundera, Henri Lopes, Cécile Avouac oder Sophie Divry bis in die heutige Gegenwartsliteratur immer wieder produktive Fortschreibungen. Wie die vielen Binnenerzählungen in ‚Jacques le fataliste et son maître‘ beweisen, war Diderot durchaus in der Lage, Geschichten zu erzählen. Begnügen wollte er sich damit jedoch nicht. Stattdessen liefert sein Roman einen Reichtum an Auseinandersetzungen mit dem Produktions- und Rezeptionsprozess von Romanen, der im vorliegenden Band in historisch überzeugenden Einzelstudien an Beispielen der europäischen und lateinamerikanischen Literatur detailliert exponiert wird. Wertvoll war und ist Diderots Roman besonders für Autor*innen, die in romantheoretischen Überlegungen kein leeres Spiel, sondern ein Fundament des Romanschreibens erkennen.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Umschlag Umschlag
Titel 3
Impressum 4
Inhaltsverzeichnis 5
Einleitung 7
Jacques le fataliste, der Antiroman, dessen Held Du bist: Colas Duflo 17
Diderots Jacques le fataliste und die Potentialisierung pikaresken Erzählens aus zweiter Hand: Frank Estelmann 29
Drei Variationen über die Freiheit des Erzählens (Sterne – Diderot – Gritti): Robert Fajen 45
Merkwürdiges Beispiel einer Textverschlingung. Libertinage als Erzählstrategie in Diderots „Jacques le fataliste“. Mit einem Umweg über Crébillons „Sopha“ und Diderots Übersetzer: Henning Hufnagel 59
Vom narrativen Rätsel zur rätselhaften Psyche. Exemplarisches Erzählen bei Diderot und in Schillers „Merkwürdiges Beispiel einer weiblichen Rache“: Christine Waldschmidt 79
„nur eine – Arabeske“? Diderots „Jacques le fataliste“ im Kontext der Romantheorie Friedrich Schlegels: Caroline Mannweiler 95
„Le Fils naturel“ und „Jacques le fataliste“. Diderots Experimente auf der Gattungsgrenze und ihr Echo im Lesedrama des frühen 19. Jahrhunderts: Charlotte Krauss 113
Metafiktionalität und Bedeutungsgenese: Kommunikationstheoretische Anmerkungen zu Diderot, Puškin und Slowacki: Alfred Gall 127
‚Es gibt Dinge, die man am besten sagt, indem man von ihnen schweigt‘. Herausforderungen des Lesers in „Dom Casmurro“ von Joaquim Maria Machado de Assis: Hans Paschen 145
Inspiration – Transformation – Interpretation. Zur dreifachen Bedeutung von Diderots „Jacques le fataliste“ für Brechts „Flüchtlingsgespräche“: Frank Zipfel 161
„Ceci n’est point un roman“ oder das Spiel mit den Gattungsgrenzen in Milan Kunderas Drama „Jakub a jeho pán“ (nebst einer Typologie der drei Grundgattungen): Andreas Ohme 181
Im Schatten Diderots. Hans Magnus Enzensbergers Radio-Roman „Jakob und sein Herr“ (1979): Nikolas Immer 201
Jacques und Corporal Trim im Text-Duell. Zur Intertextualitätspoetik in einer Novelle Cécile Avouacs: Tobias Berneiser 215
Rückumschlag 235