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Imaginationen des Ungeborenen/Imaginations of the Unborn

Kulturelle Konzepte pränataler Prägung von der Frühen Neuzeit zur Moderne/Cultural Concepts of Prenatal Imprinting from the Early Modern Period to the Present

Herausgeber: Helduser, Urte | Dohm, Burkhard

Jahrbuch Literatur und Medizin. Beihefte, Bd. 4

2018

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Der pränatalen Entwicklung des Kindes und seinen möglichen Prägungen während der Schwangerschaft ist im Zuge der aktuellen Diskussion um die Epigenetik weitreichende Aufmerksamkeit zuteilgeworden. Vorstellungen des ‚Ungeborenen‘, seiner Entwicklung und Gestaltbarkeit verfügen jedoch auch über eine umfangreiche historische Tradition, die nicht zuletzt auch in literarischen und künstlerischen Diskursen verankert ist. Der vorliegende Band verfolgt diese Geschichte kultureller Konzepte der Prägung des Ungeborenen von der Frühen Neuzeit bis zur Moderne aus interdisziplinärer Perspektive. Im Zentrum steht die Literatur- und Wissensgeschichte des sogenannten mütterlichen ‚Versehens‘, die Auffassung, dass äußere Eindrücke auf die mütterliche Einbildungskraft sich in die Gestalt des ungeborenen Kindes einprägen. Die Beiträge des Bandes erschließen die umfangreiche Wissens- und Kulturgeschichte solcher Prägungskonzepte und ihre historischen Konjunkturen, Umbrüche und Verschiebungen.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Cover Cover
Titel 3
Impressum 4
Inhalt 5
BURKHARD DOHM / URTE HELDUSER: Mütterliche Imagination, Versehen und pränatale Prägung. Zur Einführung 7
GUIDO GIGLIONI: Fienus, Bacon, Helmont: An Early Modern Triptych on Unnatural Conceptions 31
BURKHARD DOHM: Imagination und Atomismus. Zur Konzeption von Fötus und Seele bei Daniel Sennert 51
MARIE-HÉLÈNE HUET: Medusa’s Progeny 69
ULRIKE ENKE: „...diese Abweichungen von der Richtschnur der Natur“. Mütterliches Versehen und die Erklärungen anatomischer Differenz im medizinischen Diskurs des späten achtzehnten Jahrhunderts 83
CHRISTINE MARKS: Male Imagination and Reproductive Power in the Late Eighteenth Century: Erasmus Darwin’s "Zoonomia" 103
MARION SCHMAUS: Vom Tastsinn zum Körperbild. Konzeptionen eines pränatalen ‚ganzen Menschen‘ im psychosomatischen Diskurs von Herder bis Dilthey 117
CAROLINE ARNI: Psychischer Einfluss und generationelles Trauma. Pränatale Prägung als Problem der Transmission, oder: Die Kinder des "Année terrible" 1870/71 133
SALIM AL-GAILANI: “Antenatal affairs”: Maternal Marking and the Medical Management of Pregnancy in Britain around 1900 153
URTE HELDUSER: „nur durch die Empfänglichsten pflanzen sich die Eindrücke auf das Kind fort“: Vorgeburtliche Erziehung und literarische Sensibilität um 1900 173
VOLKER MERGENTHALER: „Sie hat sich versehen“ – Wohin die Spur der Untreue. Andreas Thameyer und die Leserinnen und Leser seines letzten Briefes führt 195
TATJANA BUKLIJAŠ: Transformations of the Maternal-Fetal Relationship in the Twentieth Century: From Maternal Impressions to Epigenetic States 213
PERSONENREGISTER 235
SACHREGISTER 239
Backcover 249