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Aufklärung erzählen – Raconter les Lumières

Akteure des langen 18. Jahrhunderts im deutschen und französischen Gegenwartsroman

Koehn, Elisabeth Johanna

Jenaer germanistische Forschungen. Neue Folge, Bd. 35

2015

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Dem Aufklärungszeitalter wird mehr als jeder anderen Epoche eine fundamentale Bedeutung für die Verfasstheit der gegenwärtigen europäischen Gesellschaften zugeschrieben. Fiktionale Literatur partizipiert, so die These dieser Studie, an der gesellschaftlichen Reflexion über Aufklärung in produktiver Weise. Seit den 1980er Jahren sind in Deutschland und Frankreich zahlreiche Romane erschienen, die die Aufklärungszeit literarisch inszenieren und so das heutige Bild der Epoche mitprägen. In den Mittelpunkt stellen sie dabei die Akteure der Aufklärung – ob sie nun den Ikonenstatus prominenter ‚philosophes‘ infrage stellen oder fiktive Charaktere die Dialektik der Aufklärung neu reflektieren lassen. An dreizehn exemplarischen Romanen von Patrick Süskinds ‚Das Parfum‘ bis zu Daniel Kehlmanns ‚Die Vermessung der Welt‘ und Chantal Thomas’ ‚Les Adieux à la Reine‘ werden die unterschiedlichen Erzählstrategien gezeigt, mit denen Aufklärung und ihr Nachwirken bis in die Gegenwart hinein narrativ gestaltet werden.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Inhalt 5
Danksagung 7
1 Einleitung: Aufklärung und Gegenwart im fiktionalen Dialog 9
2 Literarische Aufklärungsrezeption im Kontext 17
2.1 Literarische Freiräume: Das Verhältnis zu anderen Rezeptionsformen von Aufklärung 17
2.2 Intertextualität als Kontextualität: kulturhistorische Narratologie 20
2.3 Aufklärung und Lumières: Was sind historische Aufklärungsromane der Gegenwart 24
2.4 Akteure der Aufklärung: Figurentypen als Tertium Comparationis 29
3 Aufklärung erzählen – Raconter les Lumières: fünf Figurentypen im Vergleich 35
3.1 Erzählungen vom Unbewussten der Aufklärung: Ärzte und Psychologen 35
3.1.1 Peter Sloterdijk: Der Zauberbaum (1985) 36
3.1.2 Michel Jouvet: Le Château des songes (1992) 47
3.1.3 Alissa Walser: Am Anfang war die Nacht Musik (2010) 52
3.2 Erzählungen vom Denken der Aufklärung: philosophes und Philosophen 59
3.2.1 Klaas Huizing: Das Ding an sich (1998) 60
3.2.2 François Vallejo: Le Voyage des grands hommes (2005) 73
3.3 Erzählungen von Aufklärung als Vermessung der Welt: Mathematiker, Astronomen und Forschungsreisende 86
3.3.1 Daniel Kehlmann: Die Vermessung der Welt (2005) 88
3.3.2 Jean-Pierre Luminet: Le rendez-vous de Vénus (1999) 108
3.4 Erzählungen von Aufklärung als Transgression: Libertins, Freigeister und Immoralisten 126
3.4.1 Patrick Süskind: Das Parfum (1985) 127
3.4.2 Stéphane Audeguy: Fils unique (2006) 132
3.4.3 Robert Löhr: Der Schachautomat (2005) 157
3.5 Erzählungen von liberté und égalité: Akteure der Revolutionszeit 171
3.5.1 Michael Schneider: Der Traum der Vernunft (2001) 172
3.5.2 Françoise Chandernagor: La chambre (2002) 195
3.5.3 Chantal Thomas: Les adieux à la reine (2002) 203
4 Literarische Rezeptionslinien: Dialektik der Aufklärung und Kritik der grands hommes 211
4.1 Die Dialektik der Aufklärung im deutschsprachigen Aufklärungsroman der Gegenwart 212
4.2 „Je devins le cauchemar de d’Alembert“: Die philosophes in der Kritik der französischen Aufklärungsromane der Gegenwart 226
4.3 Alle Wege führen nach Paris: das gemeinsame Zentrum der literarisierten Aufklärung 240
5 Aufklärung erzählen – Raconter les Lumières: literarische (Re)visionen der Aufklärung 245
Anhang 257
Siglenverzeichnis 263
Literaturverzeichnis 265