
BUCH
Konjunkturen der Ironie – um 1800, um 2000
Herausgeber: Petersdorff, Dirk von | Ewen, Jens
Jenaer germanistische Forschungen. Neue Folge, Bd. 41
2017
Zusätzliche Informationen
Bibliografische Daten
Abstract
Für die Zeit um 1800 wie auch für die Phase um das Jahr 2000 lässt sich eine Konjunktur der Ironie als Redeweise und Lebenshaltung erkennen. In beiden Zeitabschnitten stellt sie eine Reaktion auf allgemein- und wissensgeschichtliche Umbrüche dar. Um 1800 tritt sie im romantischen Diskurs hervor, wo sie als Redeform verstanden wird, mit der Normen formuliert und im gleichen Atemzug relativiert werden können. Die Ironie bildet außerdem eine pluralistische Gesellschaftsstruktur ab: Unterschiedliche Subjektentwürfe und Lebenspraktiken stehen gleichberechtigt nebeneinander. Ein neuer Ironie-Schub ist seit den 1980er Jahren zu beobachten. Auch hier entsteht wieder ein philosophischer Ironie-Diskurs, wird sie verstärkt in literarischen Texten und in anderen medialen Formaten verwendet. In diesem Band werden beide Phasen erstmals gemeinsam unter dieser systematischen Perspektive betrachtet, und es wird nach vergleichbaren Problemstellungen und den je spezifischen Ausdrucksformen gefragt.
Inhaltsverzeichnis
Zwischenüberschrift | Seite | Aktion | Preis |
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Cover | Cover | ||
Titel | 3 | ||
Impressum | 4 | ||
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
JENS EWEN: Konjunkturen der Ironie – um 1800, um 2000 – Einführung in die Problemstellung des Bandes | 7 | ||
THORSTEN WILHELMY: Ironie und Mythos: kurze Geschichte einer modernen Konstellation | 19 | ||
DIRK KEMPER: Vom ironischen Mehrwert(?) Die Modalität der Ironie an der Grenze des Sagbaren und Erkennbaren in Vormoderne und Moderne | 37 | ||
MICHAEL GROSSHEIM: Kritik der reinen Ironie | 47 | ||
NINA BIRKNER: Ironie und Herrschaftskritik in Denis Diderots "Jacques der Fatalist und sein Herr" | 59 | ||
JOCHEN A. BÄR: Der klassisch-romantische Ironie-Begriff aus linguistischer Sicht. Ein lexikographischer Werkstattbericht | 79 | ||
MANFRED FRANK: „Romantische Ironie“ als musikalisches Verfahren. Am Beispiel von Tieck, Brahms und Wagner | 109 | ||
WOLFGANG BUNZEL: Transformationen des Ironischen in der mittleren und späten Phase der Romantik | 129 | ||
LUDWIG STOCKINGER: Mignons „Exequien“. Über den Zusammenhang von romantischer Ironie und Säkularisierung | 147 | ||
KATRIN MAX: Die Ironie des alten Meisters. Goethes Balladen "Der Schatzgräber" und "Der Zauberlehrling" | 169 | ||
TILMAN REITZ: The Ironic Cage Revisited. Soziologische Ironie | 195 | ||
ECKHARD SCHUMACHER: Ironie der Ironie. Über Rainald Goetz, Christian Kracht und Friedrich Schlegel | 209 | ||
OLE PETRAS: Blind date with a chancer. Formen der Ironie in der Popmusik der 1990er Jahre | 225 |