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Holz vom Helikon

Die Musen und ihre Landschaft in Kult, Mythos und Literatur

Rizou, Kleoniki

Kalliope – Studien zur griechischen und lateinischen Poesie, Bd. 19

2020

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Parnass, Pierien und vor allem der Helikon – die Landschaften der Musen sind, wie die Göttinnen selbst, Topoi der europäischen Literatur von der Antike bis heute. Die vorliegende Studie unternimmt es erstmals, die Verbindung der Musen mit ihrer Landschaft nicht als illustratives Beiwerk, sondern als systematische Konzeptualisierung ihres Wirkens zu behandeln. Dazu erfolgt eine umfassende Bestandsaufnahme der verfügbaren Quellen, mit besonderem Fokus auf den Berg Helikon. Drei Schlüsseltexte aus drei Epochen geraten unter dieser Perspektive neu in den Blick: das Proömium zu Hesiods ‚Theogonie‘, Euripides’ ‚Herakles‘ und Korinnas Lied vom Wettstreit zwischen Helikon und Kithairon. Die eingehenden Interpretationen dieser Texte dienen einerseits dazu, die jeweils spezifische Funktion der Verbindung von Musen und Helikon zu verstehen, andererseits schafft dieses neu gewonnene systematische Verständnis wiederum den Ausgangspunkt für die frische Interpretation der scheinbar altbekannten Werke.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Umschlag Umschlag
Titel 3
Impressum 4
Inhalt 7
Danksagung 13
A.I Einleitung 15
1 Musen und Berge 15
1.1 Parnass 19
Exkurs. Kastalia und dichterische Inspiration 25
1.2 Olymp und Pierien 27
1.3 Helikon 33
2 Berge und Wasser 35
2.1 Berge 35
2.2 Wasser 38
3 Musen und Landschaft 39
3.1 Kultorte 40
3.2 Nymphen 54
3.2.1 Musen und Nymphen allgemein 55
3.2.2 Μοῦσαι Ἰλισιάδες 61
3.2.3 Μοῦσαι Λειβηθριάδες 64
3.2.4 Hymettos und Syrakus 69
3.2.5 Weitere Schnittbereiche 71
4 Plan der vorliegenden Studie 77
A.II Helikon 81
1 Helikon 81
2 Der Berg der Musen 83
2.1 Der Helikon bei Strabon und Pausanias 85
2.1.1 Strabon 85
2.1.2 Pausanias 91
2.2 Die Topographie der Dichterweihe 97
2.2.1 Der Altar 98
Exkurs. Funktion der Gebäudestruktur 102
2.2.2 Die Flüsse 104
2.2.3 Die Hippoukrene 106
2.2.4 Die Aganippe 119
2.3 Der Helikon und die Musen 123
3 Das Tal der Musen 127
3.1 Das Heiligtum 128
3.1.1 Archäologische Spuren 128
3.1.2 Die Entwicklung des Heiligtums 141
Exkurs. Statuendekor im Heiligtum: Spuren ins vierte Jh. v. Chr? 166
3.1.3 Die ‚Mouseia‘ von Thespiai 168
Exkurs I. Vor den Mouseia: Dithyrambische Agone zu Ehren der Musen 179
Exkurs II. Die Reorganisation der Mouseia: Streitfragen 181
3.2 Besucher im Heiligtum 190
3.2.1 Pausanias 190
3.2.1.1 ἄλσος 191
3.2.1.2 Pausanias’ Blick 196
3.2.1.3 Hesiod 200
3.2.1.4 Hippoukrene und erlebbare Landschaft 206
3.2.2 Plutarch 215
3.2.3 Kallistratos 218
4 Der Helikon: ‚charismatic landscape‘ 224
B.I Eine Begegnung am Helikon: Das Prooimion von Hesidos ‚Theogonie‘ 229
1 Einleitung 229
2 Das Prooimion 230
2.1 Text und Übersetzung 230
2.2 Aufbau und Inhalt 236
2.2.1 Die zwei Hymnen 238
2.2.1.1 Ein untypischer typischer Hymnos 239
2.2.1.2 Der Charakter der Hymnen 242
2.2.2 Der gemeinsame Schluss 248
2.2.2.1 Ein Schluss für den zweiten Hymnos 250
Exkurs. Vater, Mutter und eine Frage der Einheit 257
2.2.2.2 Ein Schluss für den ersten Hymnos 259
2.2.3 Der Musenanruf 264
2.2.3.1 Ein traditioneller Musenanruf 265
2.2.3.2 Dichterlied und Musenlied 267
2.3 Eine Begegnung am Helikon 272
3 Musen und Landschaft 277
3.1 Hesiods nymphische Musen 279
3.2 Die Landschaft der Musen 286
3.3 Raum und Zeit 290
3.3.1 Raum 291
3.3.2 Zeit 297
4 Verwandlung der Musen – Verwandlung der Landschaft 304
B.II Holz vom Helikon: Euripides’ ‚Herakles' 309
1 Einleitung 309
2 Die Themen 313
2.1 Heldentum 315
2.2 λόγος und ἔργον, Menschen und Götter 321
2.2.1 Lykos im Gegensatz zum Chor und zu Amphitryon 323
2.2.2 Zeus als Vater des Herakles im Verhältnis zu Amphitryon 325
2.2.3 Hera als Gegnerin des ‚mythischen‘ Herakles 330
3 Bildstränge 333
3.1 Opfer und Mord 334
3.2 Agon und ‚Athlos‘ 339
3.2.1 Ἡρακλῆς καλλίνικος 340
3.2.2 Agon 345
3.3 Vögel 351
3.3.1 Greise Vögel: der Chor als Schwan 352
3.3.2 Junge Vögel und Flügeldinge 358
3.4 Dionysos 370
3.5 Mysterien 376
4 Musen 396
4.1 Die rituelle Dimension der Kultheroenerschaffung I: Das zweite Stasimon 396
4.1.1 Bilder im Gesamtverlauf des zweiten Stasimons 397
4.1.1.1 Mysterien – die zweite Jugend 397
4.1.1.2 Vögel – Musik als zweifache Lösung 400
4.1.1.3 Agon – das zweite Stasimon als Epinikion 403
4.1.2 Die Delischen Mädchen und die Macht der ‚Choreia‘ 408
4.1.2.1 Die Delischen Mädchen im ‚homerischen Hymnos‘ an Apoll 408
4.1.2.2 Die Delischen Mädchen im zweiten Stasimon des ‚Herakles‘ 412
4.1.3 Musen und Dionysos 415
4.1.3.1 Die zweite Strophe des zweiten Stasimons (‚HF‘ 673-86) 416
4.1.3.2 Selbstreferentialität und Ritual 417
4.1.3.3 Musen und Dionysos 420
4.2 Die rituelle Dimension der Kultheroenerschaffung II: Das dritte Stasimon 426
4.2.1 ‚Choral projection‘ und Heroenkult 427
4.2.2 „Giving the […] ‚choroi‘ to Dionysos“ 432
4.2.3 Zwei Landschaften: Tanz und Mord 438
4.3 Die metapoetische Dimension der Kultheroenerschaffung: Prokne und Lykos 442
4.3.1 Prokne: Opfer an die Musen 443
4.3.1.1 Mythos und Bilder 445
4.3.1.2 Foleys Ansatz 448
4.3.2 Lykos: Holz vom Helikon 449
5 Musenlandschaft in Athen 451
B.III Böotische Berge im Werden: Korinna PMG 654 457
1 Einleitung 457
2 Der Text 458
2.1 Text und Übersetzung 458
2.2 Aufbau und Inhalt 462
2.2.1 Der Verlauf der Handlung 463
2.2.2 Die Gestaltung 468
3 Korinna in der Forschung 474
3.1 Datierung 474
3.1.1 Die problematische Sachlage 475
3.1.2 Die Argumente 478
3.1.2.1 Biographische Notizen 478
Exkurs. Korinnas Dichtung und die biographischen Notizen 480
3.1.2.2 Tatian, ‚ad Graecos‘ 33, 2f. 483
Exkurs. Kalkmann und Tatian 491
3.1.2.3 Stil und Sprache 503
Exkurs I. Der böotische Dialekt: die Frage des Kontexts 506
Exkurs II. Einzelne linguistische Argumente 508
Exkurs III. Metrenwechsel oder fehlerhafte Kolometrie? 514
3.1.2.4 Inhalt 517
3.2 Korinnas Dichtung 526
3.2.1 Moderne und antike Einschätzungen 526
Exkurs I. Properz 531
Exkurs II. Statius 532
3.2.2 Korinna – eine λιγουροκώτιλος βανά 533
Exkurs. PMG 664a: mögliche Einbettungen 541
3.3 Der Wettstreit zwischen Helikon und Kithairon 544
4 Helikon und Kithairon in anderen Quellen 556
4.1 Aitia 558
4.1.1 Die Quellen 558
Exkurs. Pseudo-Plutarch, De fluviis 563
4.1.2 Die Bedeutung der aitiologischen Tradition für die Interpretation von Korinnas Wettstreit zwischen Helikon und Kithairon 568
4.2 Helikon und Kithairon mit ihren Assoziationen in der Gegenüberstellung 578
4.2.1 Die Assoziationen 578
4.2.2 Himerios’ 66. Rede 584
4.2.3 Kallimachos’ ‚Bad der Pallas‘ 592
4.2.3.1 Die Darstellung der Landschaft in Call. ‚Lav. Pall‘. 57-136 593
4.2.3.2 Die literarische ‚Vergangenheit‘ und ‚Zukunft‘ der Schauplätze 601
4.2.3.3 Aitiologie und Poetologie im ‚Bad der Pallas‘ 613
4.2.3.4 Die Rolle der Landschaft im Gefüge von Aitiologie und Poetologie 629
5 Korinnas Wettstreitlied als ‚literaturgeschichtlicher Kommentar 630
5.1 Ein literaturgeschichtlicher Kommentar 630
5.2 Einzelne Elemente des Liedes vor dem Hintergrund der vorgeschlagenen Interpretation 637
5.2.1 Der Wahlvorgang (V. 19-26) 637
Exkurs I. Der Wahlvorgang in der Debatte um Korinnas Datierung 642
Exkurs II. Ein Attizismus in Korinnas Wettstreitlied? 644 644
5.2.2 Das Lied des Kithairon? 646
5.2.2.1 Lied des Helikon 647
5.2.2.2 Lied des Kithairon 649
6 Böotische Berge – böotische Dichtung 650
C Helikon und Musen – Musen und Helikon 653
Literaturverzeichnis 661
Abbildungsverzeichnis 713
Index locorum 717
Rückumschlag Rückumschlag