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Die Anfänge der jiddischen 'purim shpiln' in ihrem literarischen und kulturgeschichtlichen Kontext

Butzer, Evi

Jidische schtudies. Beiträge zur Geschichte der Sprache und Literatur der aschkenasischen Juden, Bd. 10

2025

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Jiddischsprachiges Theater entwickelte sich als Teil des jüdischen Purimfestes in der Frühen Neuzeit. In dieser Monographie werden die heute noch vorhandenen Spieltexte, die "purim shpiln", erstmals philologisch erschlossen, in ihrer Gesamtheit dargestellt und bisherige Annahmen zu ihrer Entstehung diskutiert. Die Spieltexte erwiesen sich als äußerst vielschichtig und waren auf Grund dessen der bisherigen Forschung nur schwer zugänglich. Sie leben als parodistische Texte von Anspielungen auf die hebräischsprachige Liturgie sowie auf Regeln, Sitten und Gebräuche der in Süddeutschland ansässigen Juden. Dabei wurden auch humoristische Elemente aus der Kultur der nicht-jüdischen Umgebung aufgenommen. Die Autorin wurde für diese Arbeit mit dem drupa-Preis 2002 ausgezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Cover U1
Inhaltsverzeichnis V
Danksagung VIII
Umschrifttabellen X
Abkürzungen XII
1. Einleitung 1
1.1 Die Megilla und die Anfänge des Purimfestes 3
1.2 Megiles ester in der aschkenasischen Tradition 8
1.2.1 Interpretationen der Esthererzählung 8
1.2.2 Verankerung der Megilla in der religiösen Festpraxis 11
1.2.3 Bräuche des Purimfestes in der Frühen Neuzeit 17
1.2.4 Extra-Purims 19
1.3 Christliche Rezeption: Die Megilla im christlichen Kanon und in der christlichen Kultur 21
1.4 Christliche Theaterpraxis bis zur Frühen Neuzeit 23
1.5 Theater innerhalb der jüdischen Kultur bis zur Frühen Neuzeit 30
1.5.1 Rabbinische Kritik am Theater 30
1.5.2 Nicht-jiddischsprachiges jüdisches Theater 32
1.6 Die Entstehung der ersten Purimspiele (Forschungsmeinungen) 34
2. Die Texte 41
2.1 Überlieferungsformen der Texte 41
2.1.1 Die Sammlung Menachem Oldendorfs 42
2.1.2 Die Sammlung Eisik Wallichs 43
2.1.3 Die anonyme Frankfurter Sammlung 44
2.1.4 Die Handschrift des ältesten Achaschweroschspiels 45
2.2 Purimlieder 50
2.3 Die frühen purim shpiln 61
2.3.1 Jonaspiel 61
2.3.2 'Taub Jeklein' 68
2.3.3 Khazonim-Spiel 73
2.3.4 Esreger-Spiel 77
2.3.5 Das frühe Achaschweroschspiel und die Rolle Mordechais 81
2.3.6 Mesires hornen im ältesten Achaschweroschspiel 97
2.3.7 Exkurs: Die vikukhim der Sammlung Menachem Oldendorfs und späterehebräisch-jiddische vikukhim 103
3. Die Texte in der Tradition jüdischer Parodie 109
3.1 Was ist eine literarische Parodie? 109
3.2 Hebräische Parodien bis zum Ausgang des 17. Jahrhunderts 111
3.3 purim shpiln als Parodien 114
3.3.1 Selichot-Parodien 114
3.3.2 Andere Gebetsparodien im ältesten Achaschweroschspiel 131
3.3.3 Elia Levitas (Purim-)Parodien 137
3.3.4 Parodie Yudesher shtam und Al khet 145
3.3.5 Die Purim-Drosche im Esreger-Spiel 149
4. Zur Frage nach der Rezeption der Fastnachtspiele in den Purimspielen 155
4.1 Dramatische Form 156
4.2 Grotesker Realismus 167
4.2.1 Grotesker Realismus in den Purimspielen 170
4.2.2 Das 'Obszöne' im Nürnberger Fastnachtspiel (Forschungsmeinungen) 189
4.2.3 Vergleich einiger grotesker Motive 194
5. Schlußbetrachtungen : 203
Anhang 207
Jonaspiel aus der Sammlung Eisik Wallichs 207
Pumay, ir libn gez:eln, Purimlied aus der Sammlung Eisik Wallichs 213
Parodie Yudesher shtam aus der Sammlung Eisik Wallichs 217
Literaturverzeichnis 225