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Euphemistische Sprache im Nationalsozialismus

Schichten, Funktionen, Intensität

Forster, Iris

Sprache – Politik – Gesellschaft, Bd. 3

2025

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Das Phänomen des Euphemismus – als sprachliche Ausdrucksform zur mildernden, beschönigenden oder verschleiernden Umschreibung eines unangenehmen Wortes oder Sachverhaltes – wird in der vorliegenden Arbeit erstmals systematisch für die Zeit des Nationalsozialismus untersucht. Als Basis fungieren hierbei ein kommunikativ-pragmatischer Euphemismusbegriff (der den sprachlichen und außersprachlichen Kontext berücksichtigt und den Euphemismus als mögliche Funktion von Sprache begreift) sowie ein erweiterter Tabubegriff (der neben den klassischen Tabubereichen auch aus grundsätzlichen taktisch-politischen Überlegungen heraus entstandene Tabus einschließt). Im Rahmen einer Analyse euphemistisch dicht besetzter Themenfelder zwischen 1933 und 1945 ergeben sich so Erkenntnisse zu Merkmalen, kommunikativen Funktionen, formal-grammatischen Eigenschaften sowie möglichen Bildungsweisen von Euphemismen in der politischen Sprache, auch über den untersuchten Zeitraum hinaus.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Cover U1
Inhaltsverzeichnis V
Vorwort VII
1 Einleitung 3
1.1 Bemerkungen zu einer euphemistischen Sprache im Nationalsozialismus 3
1.2 Fragestellung, Anlage und Zielsetzung der Untersuchung 7
2 Forschungs- und Quellenlage 15
2.1 Forschung zur ”Sprache im Nationalsozialismus“: Untersuchung von Euphemismen 15
2.2 Euphemismus-Forschung: Beispiele aus dem Nationalsozialismus 25
2.3 Quellenlage: Euphemistische Sprache im Nationalsozialismus 28
3 Theoretische Grundlagen – Euphemismen und euphemistische Sprache 31
3.1 Sprache und Manipulation 31
3.2 Euphemismus und Tabu: Begriffliche Bestimmung sprachlicher Phänomene 35
3.3 Euphemismen in der politischen Sprache 50
3.4 Sprachliche Realisation des Euphemismus 59
3.4.1 Formale Eigenschaften von Euphemismen 59
3.4.2 Semantische Eigenschaften von Euphemismen 62
3.4.3 Probleme der Abgrenzung 67
3.5 Zu den Grundzügen einer Euphemismus-Theorie 74
4 Euphemistische Sprache im Wehrmachtbericht des Zweiten Weltkrieges 79
4.1 Euphemismus und Krieg 79
4.2 Der Wehrmachtbericht im Zweiten Weltkrieg 80
4.2.1 Quellenkritik 80
4.2.2 Zur Geschichte amtlicher deutscher Kriegsberichterstattung 81
4.2.3 Der Wehrmachtbericht 1939-1945: Organisation, Genese und Veröffentlichung 85
4.2.4 Der Inhalt des Wehrmachtberichtes 91
4.2.5 Die Sprache des Wehrmachtberichtes 95
4.2.6 Die Wirkung des Wehrmachtberichtes 99
4.3 Zur Untersuchung euphemistischer Sprache im Wehrmachtbericht des Zweiten Weltkrieges 100
4.3.1 Die Textsorte ”Wehrmachtbericht“ als sprachwissenschaftliche Quelle 100
4.3.2 Vorgehensweise 102
4.4 Themenbereiche euphemistischer Sprache im Wehrmachtbericht 104
4.4.1 Deutsche militärische Angriffsaktionen 105
4.4.2 Militärische Niederlagen: Rückzug der deutschen Armee 114
4.4.3 Beispiel: Euphemistische Sprache in der Berichterstattung ¨ uber die SchlachtvonStalingrad 145
4.4.4 ”Heimatfront“: Alliierte Luftangriffe auf Deutschland 153
4.5 Einzelaspekte euphemistischer Sprache im Wehrmachtbericht 161
4.5.1 Ebene und Bildungsweise 161
4.5.2 Euphemismen zwischen Synonym und Lüge 167
4.5.3 Entwicklung 168
4.6 Kommunikative Funktionen euphemistischer Sprache im Wehrmachtbericht 169
5 Die ”Kreidezeit“: Euphemistische Sprache im Nationalsozialismus 173
5.1 Vorgehensweise und Systematik 173
5.2 Themenbereiche euphemistischer Sprache im Nationalsozialismus 176
5.2.1 Militärischer Bereich und Außenpolitik 176
5.2.1.1 Deutsche militärische Angriffsaktionen und Expansionsbestrebungen 176
5.2.1.2 Militärische Niederlagen: Rückzug der deutschen Armee 184
5.2.1.3 ”Heimatfront“: Alliierte Luftangriffe auf Deutschland 190
5.2.2 Nationalsozialistische Gewaltverbrechen (Verfolgung und Ermordung aus politischen, rassistischen, religi ¨osen Gr¨unden) 195
5.2.3 Zwangscharakter des NS-Staates 240
5.2.4 Kriegsbedingte wirtschaftliche Einschränkungen für die deutsche Bevölkerung 251
5.2.5 Außerkraftsetzung moralischer und gesellschaftlicher Positionen 252
5.3 Exkurs: Weiterleben in der Tarnung? – Euphemismen im Nürnberger Prozess 253
5.4 Einzelaspekte euphemistischer Sprache im Nationalsozialismus 267
5.4.1 Ebene und Bildungsweise 272
5.4.2 Euphemismus und Textsorte 276
5.4.3 Stilebene 277
5.4.4 Euphemismen zwischen Synonym und Lüge 278
5.4.5 Sprachhistorische Aspekte 280
5.5 Kommunikative Funktionen euphemistischer Sprache im Nationalsozialismus 281
5.6 Bemerkungen zur Wirkung euphemistischer Sprache mit Hinweisen zur Sprachkritik 286
6 Zusammenfassung und Ausblick 293
6.1 Dokumentation wichtiger Untersuchungsergebnisse 293
6.2 Ausblick, Forschungsdesiderate 297
7 Quellen und Literatur 299
7.1 Bibliographien 299
7.2 Wörterbücher und Lexika 299
7.3 Historische Literatur zum Zweiten Weltkrieg 300
7.4 Quellen und zeitgenössische Literatur 301
7.5 Sekundärliteratur 302
8 Wort- und Sachregister 311