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Abstract
In diesem Versuch, die griechische Sophistik als einheitliches Phänomen neu zu deuten, wendet sich der Verfasser gegen weitverbreitete Standpunkte der Interpretation, die die Sophistik insgesamt als eine Art Aufklärungsphilosophie ansieht. Dementgegen ist die Sophistik dem archaischen Denken von Lyrik und früher Vorsokratik eng und vorwiegend konservativ verpflichtet. Ihr Denken besteht in einer ständigen Abstimmung herrschender Situationen auf Kosten eigener rationaler Konsequenz und kann deshalb als Philosophie überhaupt nicht gelten wollen. Anliegen der Sophisten ist es denn auch, dem Menschen in der Mittellosigkeit (Amechania) als dem Element seines Daseins ein Organ aufzuzeigen, mit dem er sein Leben in einer erfolgreichen Balance zu halten vermag. Dieses Organ ist die Sprache und ihre Kunstgerechte Verwendung. Der normalen, jeden betreffenden Bedingtheit des Lebens entsprechen somit normale, jedem zugängliche Methoden der Selbstbehauptung. Diese Anwaltschaft für das Normale macht die Sophistik zu einer beispielhaften Verteidigung des beengten Lebens gegen die überfordernden Ansprüche des Unbedingten.
Inhaltsverzeichnis
Zwischenüberschrift | Seite | Aktion | Preis |
---|---|---|---|
Cover | |||
Inhaltsverzeichnis | V | ||
Einleitung | VII | ||
I. Zur Eigenart des sophistischen Logos | 1 | ||
1. Gewalt in der Rede | 1 | ||
1.1. Aristoteles Metaphysik 1009 und 1011 | 1 | ||
1.2. Elenchos | 4 | ||
1.3. Deinotes | 10 | ||
1.4. Agon | 12 | ||
1.5. Psycho-Logik | 18 | ||
1.5.1. Die Beziehung von Logos und Doxa bei Gorgias | 19 | ||
1.5.2. Die Chemie der Peitho | 23 | ||
1.6. Eine Folgerung | 27 | ||
2. Der Logos sagt sich selbst | 32 | ||
2.1. >Exaktes Bezeichnen< als Aufhebung sophistischer Antilogik (Aristoteles, Metaphysik 1006) | 32 | ||
2.2. >Widersprechen ist unmöglich< als Prinzip sophistischer Logik | 34 | ||
2.2.1. Die Verträglichkeit des Prinzips mit den >gegenteiligen Reden< | 34 | ||
2.2.2. Berichte über die Verbreitung des Prinzips in der Sophistik | 35 | ||
2.2.3. Die eleatische Herkunft des Prinzips | 38 | ||
II. Der homo-mensura-Satz | 43 | ||
1. Zum Denkhorizont des homo-mensura-Satzes | 43 | ||
1.1. Bemerkungen zur Interpretationsweise | 43 | ||
1.2. Die Zugänglichkeit der protagoreischen Aletheia | 45 | ||
1.3. Die Bedeutung des griechischen Metron-Begriffes | 48 | ||
1.4. Die Anwendung dieses Sinnes von Metron auf den homo-mensura-Satz: Erscheinung ohne Substrat | 52 | ||
1.5. Das protagoreische Konzept der Welt in seiner Verwandtschaft zur lyrischen Stimmung | 56 | ||
2. Zur Analyse des Satzes selbst | 61 | ||
2.1. Die Struktur des Satzes und das phänomenale Verhältnis bei Protagoras | 61 | ||
2.2. Die platonische Aneignung des protagoreischen Phänomens | 66 | ||
3. Zusammenfassung und Folgerungen | 77 | ||
III. Das Metier der Sophisten\r | 80 | ||
1. Das Auftreten der Sophisten | 80 | ||
2. Die Reichweite des sophistischen Handlungsbegriffes | 82 | ||
2.1. Die Lage der Dinge und der Kairos | 82 | ||
2.2. Die Handlungsformel | 85 | ||
2.3. Handeln und Sprechen | 87 | ||
2.3.1. Die Parallelisierung von ... | 88 | ||
2.3.2. Ihre Zusammenfassung | 91 | ||
2.3.3. Die Tendenz des ... | 92 | ||
2.4. Anknüpfen und Hineinfinden | 97 | ||
2.5. Reaktionär oder Revolutionär? | 99 | ||
3. Ziel allen Handelns: gelungenes Leben | 101 | ||
3.1. Sich halten - Balancieren | 101 | ||
3.2. Die Halbierung der Arete | 104 | ||
4. Sophistische Techne: universale Könnerschaft | 108 | ||
4.1. Der universale Anspruch der Techne | 110 | ||
4.2. Der Konflikt dieses Anspruches mit den Technai | 115 | ||
4.3. Die Einlösung des universellen Anspruchs | 117 | ||
4.4. Sophistisches und platonisches Modell von Techne | 121 | ||
5. Die Weitergabe der Könnerschaft: sophistische Erziehung | 123 | ||
IV. Räsonnement und Reflexion\rzum Verhältnis von Sophistik und Philosophie \r | 128 | ||
1. Charakterisierung der generellen Form sophistischen Denkens | 128 | ||
1.1. Das System der konkurrierenden Bestimmungen | 128 | ||
1.2. Die kontextuelle Konstitution des Bestimmten | 129 | ||
1.3. Definition der sophistischen Denkweise: praktisches Denken | 130 | ||
2. Platon als poietischer Denker | 133 | ||
3. Die platonische Form der Widerlegung sophistischen Denkens | 136 | ||
4. Praktische Kompetenz und paradigmatische Konstruktion | 138 | ||
Ausgaben antiker Autoren | 143 | ||
Verzeichnis verwendeter Literatur | 147 | ||
Index wichtiger Begriffe | 153 | ||
Stellenindex | 157 |