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Friedrich Heinrich Jacobi im Kontext der Aufklärung

Diskurse zwischen Philosophie, Medizin und Literatur

Götz, Carmen

Studien zum achtzehnten Jahrhundert, Bd. 30

2008

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Bibliografische Daten

Abstract

Friedrich Heinrich Jacobi (1743-1819) ist eine zwitterhafte Gestalt der deutschen Aufklärung: Auf der einen Seite führten seine polemischen Attacken auf die Vernunft dazu, dass er der Gegenaufklärung zugerechnet wurde, auf der anderen Seite offenbart u.a. die freiheitliche Orientierung seiner Äußerungen einen unverkennbar aufklärerischen Impetus. Carmen Götz geht der Frage nach der Positionierung Jacobis im Aufklärungsprozeß unter Rückgriff auf den umfangreichen Düsseldorfer Briefwechsel Jacobis nach. Am Leitfaden von fünf Begriffen, die der Vernunft üblicherweise gegenüberstehen - »Gefühl«, »Begehren«, »Leib«, »Natur« und »Phantasie« -, werden im Rahmen einer philosophisch inspirierten Kulturgeschichte die zeitgenössischen Diskurse samt ihrer Widersprüche, Brüche, aber auch themenübergreifenden Kontinuitäten herausgearbeitet. In der Studie werden soziopolitische Veränderungen mit mentalitäts- und ideengeschichtlichen Entwicklungen verknüpft. Themenschwerpunkte sind unter anderem der Freundschaftskult, die Disziplinierung des Bürgers im Erziehungsprozeß, die Hypochondrie als Modekrankheit der Aufklärungszeit, Naturkult und Pantheismus sowie Schwärmerdebatte und Verschwörungstheorie.