
BUCH
Romanisch und Germanisch in Belgien und Luxemburg
Romanistik in Geschichte und Gegenwart, Beihefte, Bd. 22
2016
Zusätzliche Informationen
Bibliografische Daten
Abstract
"Auf dem Gebiet von Belgien und Luxemburg treffen drei germanische Sprachen (Niederländisch, Deutsch, Luxemburgisch) und eine romanische Sprache (Französisch) aufeinander. In dem Buch wird der gesellschaftliche Umgang mit diesem Kontakt beschrieben und die heutige Situation mit der Vorgeschichte verknüpft. Vor dem historischen Hintergrund wird die Zwei- und Mehrsprachigkeit, die in verschiedenen Epochen geherrscht hat, in den Vordergrund gestellt. So betrachtete die tonangebende Bourgeoisie im 19. Jahrhundert Belgien als frankophonen Staat mit einer ungebildeten flämischen Bauern- und Handwerkerschicht, deren Französisierung vorgezeichnet zu sein schien. Die flämische Opposition schaffte im Laufe des 20. Jahrhunderts einen allmählichen Aufstieg zur Gleichberechtigung der Sprachen, wobei die prinzipielle Einsprachigkeit der Regionen seit 1960 die Hauptrolle spielte. Eine Ausnahme ist das strikt zweisprachige Brüssel, wo trotz der frankophonen Mehrheit juristisch beide Sprachen gleichberechtigt sind. Die Deutschsprachige Gemeinschaft im Osten des Landes ist heute ebenfalls einsprachig deutsch, aber mit weitreichenden Sonderbestimmungen für das Französische. Die Fälle Flandern/Wallonien, Brüssel und Deutschsprachige Gemeinschaft werden in drei Einzelkapiteln dargestellt. Während in diesen Gebieten für die einzelnen Bürger eine Einsprachigkeit (mit fremdsprachlichen Fähigkeiten in der jeweils anderen Sprache) angestrebt wird, verfolgt Luxemburg, dessen Situation im vierten Kapitel erörtert wird, mit der schulisch angestrebten Dreisprachigkeit Luxemburgisch, Französisch und Deutsch für alle Bürger einen ganz anderen Ansatz."
Inhaltsverzeichnis
Zwischenüberschrift | Seite | Aktion | Preis |
---|---|---|---|
Cover | U1 | ||
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
Vorwort | 9 | ||
I. Das dreisprachige Belgien | 11 | ||
1. Die sprachlichen Verhältnisse des heutigen Belgiens in der Antike | 11 | ||
2. Die sprachlichen Verhältnisse im Mittelalter | 17 | ||
3. Das Herzogtum Burgund (1369–1477) | 23 | ||
4. Burgund wird habsburgisch (1477–1555) | 27 | ||
5. Die spanischen Niederlande (1555–1714) | 30 | ||
6. Die österreichischen Niederlande (1714–1795) | 37 | ||
7. Die französische Besatzungszeit (1795–1814) | 40 | ||
8. Belgien ist Teil des Königreichs der Vereinigten Niederlande (1815–1830) | 43 | ||
9. Die Belgische Revolution von 1830 | 48 | ||
10. Dialekte in Belgien im 19. Jahrhundert | 50 | ||
11. Politik des unabhängigen Belgiens im 19. Jahrhundert | 52 | ||
12. Die Anfänge der flämischen Bewegung | 55 | ||
13. Auf dem Weg zur politischen Gleichberechtigung des Niederländischen | 60 | ||
14. Der Erste Weltkrieg | 64 | ||
15. Die Zwischenkriegszeit 1918 bis 1940 | 65 | ||
16. Die deutsche Besetzung während des Zweiten Weltkrieges und die Folgen | 71 | ||
17. Vom Ende des 2. Weltkrieges bis zum Beginn der Sechzigerjahre | 73 | ||
18. Die Besonderheiten des Niederländischen und Französischen in Belgien | 75 | ||
19. Die Volkszählung 1947 und die Folgen | 76 | ||
20. Die Festlegung der Sprachgrenze und der Sprachgebiete | 80 | ||
21. Die Sprachen im Universitätswesen | 85 | ||
22. Auf dem Weg zur föderalen Staatsreform: die sechs Staatsreformen | 89 | ||
23. Sprachliches Fazit der Staatsreformen | 93 | ||
II. Das zweisprachige Brüssel | 95 | ||
1. Niederländisch und Französisch in Brüssel | 95 | ||
2. Die Sprachsituation im Mittelalter | 95 | ||
3. Die Sprachverhältnisse in Brüssel vom 16. zum 18. Jahrhundert | 96 | ||
4. Die französische Besatzungszeit (1795–1814) | 100 | ||
5. Die niederländische Zeit (1815–1830) | 101 | ||
6. Die Unabhängigkeit Belgiens | 103 | ||
7. Die soziale Kluft zwischen Niederländisch und Französisch | 105 | ||
8. Die juristische Gleichstellung von Französisch und Niederländisch | 107 | ||
9. Das Unterrichtswesen in Brüssel | 110 | ||
10. Der Zuzug Niederländischsprachiger aus der Provinz in die Hauptstadt | 112 | ||
11. Die Eigentümlichkeiten von Niederländisch und Französisch in Brüssel | 112 | ||
12. Der Platz des Französischen im Brüsseler Alltag | 113 | ||
III. Die Deutschsprachige Gemeinschaft | 117 | ||
1. Der historische Hintergrund von 1815 bis 1920 | 117 | ||
2. Ostbelgien von 1920 bis 1940 | 119 | ||
3. Die Zeit des Zweiten Weltkriegs in Ostbelgien | 121 | ||
4. Die Nachkriegszeit | 123 | ||
5. Auf dem Weg zur Deutschsprachigen Gemeinschaft | 127 | ||
IV. Sprachen im Großherzogtum Luxemburg | 131 | ||
1. Geschichte Luxemburgs bis 1441 | 131 | ||
2. Die burgundische Epoche Luxemburgs (1441–1477) | 138 | ||
3. Luxemburg unter der Herrschaft der Habsburger | 140 | ||
4. Luxemburg als Bestandteil des nachrevolutionären Frankreichs | 144 | ||
5. Der Wiener Kongress und die niederländische Zeit Luxemburgs | 147 | ||
6. Neuf années étranges: Luxemburg zwischen Belgien und den Niederlanden (1830–1839) | 150 | ||
7. Das souveräne Luxemburg in der Zeit der Personalunion (1839–1890) | 152 | ||
8. Luxemburg nach dem Ende der Personalunion (1890) | 161 | ||
9. Luxemburg vom Ersten zum Zweiten Weltkrieg (1914–1940) | 164 | ||
10. Die Besetzung durch das nationalsozialistische Deutschland | 170 | ||
11. Die Nachkriegsentwicklungen | 174 | ||
Bibliographie | 191 |