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David Hume über den Glauben oder Idealismus und Realismus. Ein Gespräch (1787). Jacobi an Fichte (1799)

Jacobi, Friedrich Heinrich

Herausgeber: Koch, Oliver

Philosophische Bibliothek, Bd. 719

2019

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Jacobi sei, so Fichte 1801, der »mit Kant gleichzeitige Reformator in der Philosophie«. Tatsächlich entwickelt Jacobi in den 1780er Jahren eine eigenständige Vernunftkritik, die für die nachkantische Philosophie von großer Bedeutung ist. Denn bereits die Briefe »Über die Lehre des Spinoza« (1785/²1789) vertreten eine komplexe Doppelphilosophie: Jacobi verteidigt zum einen die Philosophie Spinozas als Paradigma einer streng systematisch-rationalen Philosophie. Zum anderen aber zeigt er ihre prinzipielle Unfähigkeit, die für das menschliche Dasein und dessen lebensweltlichen Realismus fundamentale Gewissheit aufzuschließen, frei Handelnde zu sein. Diese Überzeugung ist nach Jacobi vielmehr allein im »Gefühl« und als »Glaube« gegeben und erfordert daher eine Philosophie anderen Typs. Vor diesem systematischen Hintergrund verfolgt das Gespräch »David Hume über den Glauben oder Idealismus und Realismus« (1787) ein doppeltes Anliegen: erstens die Verteidigung von Jacobis eigener Position eines »entschiedenen Realismus« gegen seine Fehldeutung als religiöser Fideismus und zweitens die Prüfung von Jacobis Rationalitätskritik an der Philosophie Kants. Die zum »David Hume« gehörende Beilage »Ueber den transzendentalen Idealismus« bietet dabei eine bis heute einflussreiche Auseinandersetzung mit Kants Lehre vom »Ding an sich«. Durch die ironische Zuspitzung der Transzendentalphilosophie zum »kräftigsten Idealismus« nimmt Jacobi zugleich den Grundgedanken von Fichtes Wissenschaftslehre vorweg. Sein Verhältnis zur Wissenschaftslehre klärt Jacobi schließlich im Brief »Jacobi an Fichte« (1799). Unter dem Stichwort des »umgekehrten Spinozismus« bzw. des »Nihilismus« analysiert er diese als eine ebenso paradigmatische Form rein-rationaler Philosophie und insistiert dagegen erneut auf den philosophischen Primat der rational nicht zugänglichen, jedoch im Handeln unmittelbar erfahrbaren Daseins- und Realitätsgewissheit.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Inhalt V
Einleitung. Von Oliver Koch VII
1. Zu Leben und Werk VII
2. Über die Lehre des Spinoza in Briefen an den Herrn Moses Mendelssohn (1785) IX
3. David Hume über den Glauben oder Idealismus und Realismus (1787) XV
3.1 Entstehung und Anliegen XV
3.2 Inhalt XVIII
3.2.1 >Glauben< und >Offenbarung< - Jacobis Revision des Vorstellungsbegriffs XVIII
3.2.2 >Ursache und Wirkung< - Jacobis handlungstheoretische Kategorienlehre XXII
3.2.3 Das Ich als Individuum- Leibniz als Kronzeuge Jacobis XXVI
3.3 Die Beilage Ueber den Transscendentalen Idealismus XXIX
4. Der Brief Jacobi an Fichte XXXII
4.1 Entstehung und Hintergrund. Zum Verhältnis von Jacobi und Fichte XXXII
4.2 Inhalt XXXVI
Auswahlbiographie XLV
Zu Jacobis Philosophie XLV
Zu David Hume über den Glauben … XLV
Zu Jacobi an Fichte XLVI
Zeichen, Siglen, Abkürzungen XLVIII
Zur Edition LII
Überlieferung LIV
David Hume über den Glauben oder Idealismus und Realismus. Ein Gespräch von Friedrich Heinrich Jacobi 7
Vorbericht 9
[Das Gespräch] 13
Beylage. Ueber den Transscendentalen Idealismus 101
Jacobi an Fichte 113
Vorbericht 115
[Sendschreiben] 118
Beylagen I - III 151
Anhang 165
1. Ueber die Freyheit des Menschen 167
2. Aus Allwills Briefsammlung 176
3. Aus derselben Schrift 177
4. Aus Woldemar 179
5. Auszug aus einem Brief an einen Freund über Kants Sittengesetz 181
Anmerkungen 183
Literaturverzeichnis 229