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Zur Semantik des deutschen Genitivs

Ein Modell der Funktionsableitung anhand des Althochdeutschen

Nishiwaki, Maiko

Beiträge zur germanistischen Sprachwissenschaft, Bd. 21

2016

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht die Unifizierung der Funktionen sowohl des Genitivs bei Verben als auch des Genitivs bei Nomina. Die Ermittlung einer allgemeinen Bedeutung für den Kasus wurde dabei nicht angestrebt. Die Arbeit befasst sich vielmehr mit der Frage, wie sich die verschiedenen Funktionen des Genitivs voneinander ableiten lassen. Die Ableitungsprozesse werden nicht in erster Linie als eine diachrone Funktionsentwicklung des Genitivs verstanden, da alle Funktionen bereits in den ältesten Sprachstufen des Deutschen belegt sind. Stattdessen wird eine Modellierung der Ableitungsprozesse versucht, die auf verschiedenen Stufen von Genitivlesarten beruht. Dabei spielt die Verwendung von Metaphern und Metonymien eine ausschlaggebende Rolle. Die Ableitungsprozesse können durch beide Verarbeitungsstrategien bewirkt sein. In dieser Arbeit werden die Genitivvorkommen im Althochdeutschen und im Mittelhochdeutschen untersucht, wobei der Schwerpunkt auf dem Althochdeutschen liegt. Die Arbeit hat demnach zum Ziel, ein Ableitungsmodell vorzulegen, das zeigen soll, dass alle Genitivverwendungen motiviert sind.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Cover U1
Inhaltsverzeichnis V
VORWORT VII
ABKÜRZUNGEN IX
1. EINLEITUNG 1
1.1 Forschungssituation und Zielsetzung 2
1.1.1 Der adverbale Genitiv 3
1.1.2 Der adnominale Genitiv 10
1.1.3 Ziel der Arbeit 12
1.2 Aufbau der Arbeit 14
2. DER PARTITIVE GENITIV 17
2.1 Charakterisierung der partitiven Genitivobjekte 17
2.1.1 Was ist ‘partitiv’? 17
2.1.2 Der ablativische Charakter des Genitivs 24
2.2 Entstehung des partitiven Genitivs 35
2.2.1 Vom ablativischen zum partitiven Genitiv 35
2.2.2 Entwicklung des partitiven Genitivs 40
2.3 Partitivität und Indefinitheit 47
2.3.1 Die ‘indefinite’ Lesart des partitiven Genitivs 47
2.3.2 Affinität zwischen Partitivität und Indefinitheit 49
2.3.3 Vom partitiven zum indefiniten Genitiv 55
2.4 Zusammenfassung des zweiten Kapitels 60
3. DER OBJEKTSGENITIV 63
3.1 Charakterisierung des Objektsgenitivs 63
3.2 Reinterpretation des partitiven Genitivs 67
3.2.1 Der Genitiv bei Verben des ‘Ziels’ 68
3.2.2 Metapher als Grammatikalisierungsmotiv 77
3.3 Die kausale Funktion des Genitivs 85
3.3.1 Der Genitiv bei Verben der Äußerung 85
3.3.2 Der Genitiv bei Gemütsbewegungsverben 91
3.3.3 Der kausale vs. instrumentale Genitiv 96
3.3.4 Fallstudien: Der Genitiv bei büßen, loben, tadeln und spielen 98
3.3.5 Die neutralen pronominalen Genitive es, thes, wes 103
3.4 Die Herkunft der kausalen Funktion des Genitivs 105
3.5 Zusammenfassung des dritten Kapitels 113
3.6 Exkurs: Der Genitiv bei genießen 115
4. DER ADNOMINALE GENITIV 121
4.1 Genitivus partitivus 122
4.1.1 Charakterisierung des Genitivus partitivus 122
4.1.2 TYPE vs. TOKEN 125
4.1.3 Quantitätsbezeichnung des Genitivs 129
4.1.4 Umbildung der Quantitätsbezeichnung 132
4.2 Der Genitiv bei Indefinitpronomina 135
4.2.1 Der Genitiv bei wiht 135
4.2.2 Der Genitiv bei iowiht 142
4.3 Der Genitiv im Skopus der Negation 143
4.3.1 Verstärkung der Negation 143
4.3.2 Der Genitiv bei niawiht 145
4.4 Der nichtpartitive Genitiv 150
4.4.1 Semantik und Syntax des nichtpartitiven Genitivs 152
4.4.2 Das Verhältnis von adnominalem Genitiv und bestimmtem Artikel 156
4.4.3 Der personenbezogene Genitiv 159
4.4.4 Exkurs: Der possessive Dativ 163
4.5 Die Grundstruktur des adnominalen Genitivs 166
4.6 Zusammenfassung des vierten Kapitels 174
5. ERGEBNISSE UND AUSBLICK 177
5.1 Die Unifizierung der Funktionen des Genitivs 177
5.2 Verbleibende Fragen 184
LITERATURVERZEICHNIS 187
Primärtexte 187
Sekundärliteratur 190
SACH- UND SPRACHENREGISTER 205