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Balzacs Realismus im Spiegel des Wortschatzes der Comédie Humaine und sein Niederschlag in der neueren französischen Lexikographie 

Schmitt, Hans Joachim

Romanistik in Geschichte und Gegenwart (RomGG), Bd. 17 (2011), Iss. 2: S. 43–66

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Bibliografische Daten

Schmitt, Hans Joachim

Abstract

Was jedem Balzac-Leser – sei er Linguist oder Literaturliebhaber – ins Auge springt, ist nicht nur der außerordentliche Reichtum seines Wortschatzes, sondern darüber hinaus die Fülle der sich darin manifestierenden Sprach- und Stilebenen, oder, anders formuliert, ihre diasystematische Vielfalt. Da wir uns seit langem mit lexikologischen und lexikographischen Fragen beschäftigen und dementsprechend oft mit Wörterbüchern arbeiten, überschnitt sich diese Leseerfahrung mit zwei Beobachtungen: Einerseits greifen die großen lexikographischen Werke zur Illustration ihrer Einträge auffallend oft auf Balzac-Belege zurück; andererseits werden die registrierten Einheiten, ebenfalls nicht selten, mit einer ihren Status charakterisierenden Markierung versehen. Der Gedanke lag also nahe, aus diesen Befunden konkrete lexikalische Kriterien für den Realismus des Autors zu gewinnen. Hinzu kommt, daß die meisten der uns bekannten neueren Publikationen zur Sprache Balzacs sich eher mit allgemeineren, pragmatischen und stilistischen Aspekten beschäftigen und der Lexik oft nur eine Randrolle zuweisen. Eben diese steht aber im Mittelpunkt der beiden älteren, äußerst materialreichen und hervorragend dokumentierten Monographien von Robert Dagneaud und Georges Matoré, die wir deswegen einer näheren Analyse unterziehen wollen. Abschließend soll ein forschungsgeschichtlicher Rückblick einige ausgewählte neuere Arbeiten vorstellen und Balzacs Rolle als Linguist beleuchten.