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Hermann Kurz (1813–1873) – Das blaue Genie

Herausgeber: Knödler, Stefan

Beihefte zum Euphorion, Bd. 97

2024

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

„Sei mir Dichter, willkommen! denn dir hat wahrlich die Muse / Heiter Lippen und Stirn und beide glänzenden Augen / Mit unsprödem Kusse berührt, so küsse mich wieder.“ Eduard Mörike sah in Hermann Kurz (1813–1873), dem er dieses Epigramm widmete, einen Seelenverwandten. Kurz aber blieb der Ruhm seines älteren Freundes zu Lebzeiten wie auch später weitgehend verwehrt. Sein formal wie inhaltlich vielfältiges und eindrucksvolles Werk gilt es noch immer zu entdecken: Seine beiden großen Romane – ‚Schillers Heimathjahre‘ (1843) und ‚Der Sonnenwirth‘ (1855) – sowie die zahlreichen Novellen gehören zu den Höhepunkten des realistischen Erzählens im 19. Jahrhundert; dazu kommen politische Schriften wie der Essay ‚Die Fragen der Gegenwart und das freye Wort‘ (1845) und seine Beiträge für die demokratische Zeitung ‚Der Beobachter‘ aus der Zeit nach 1848 sowie zahlreiche kleinere Arbeiten zu geschichtlichen, literaturhistorischen und philologischen Themen, Gedichte und Übersetzungen, etwa von Ariosts ‚Rasendem Roland‘ (1840/41). Sein literarisches Werk ist geprägt von Gegensätzen: Einer großen Menschenliebe steht die Verzweiflung an der Welt gegenüber, dem Engagement für die Demokratie die Verbitterung über deren Scheitern, der stofflichen Beschränkung auf das alte Württemberg dessen Durchdringung mit weltliterarischen Bezügen.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Umschlag Umschlag
Titel 3
Impressum 4
Widmung 5
Inhalt 7
Einleitung 9
HERMANN BAUSINGER: Ironie und Aktualität. Melancholische Anmerkungen zur Halbwertzeit des Humors 15
WOLFGANG ALBER: „Nicht bei den Löwen der Wüste“. Landschaft und Landesgeschichte, Nähe und Ferne im Werk von Hermann Kurz 29
UTE SCHNEIDER: Hermann Kurz und die Stuttgarter spekulative Richtung im Verlagsbuchhandel 43
STEFAN KNÖDLER: „das ,Leben‘ soll dargestellt werden“. Zur Geburt des realistischen historischen Romans aus dem Geist des Volksbuchs bei Hermann Kurz 61
KATHARINA GRÄTZ: „Verbrecher aus verlorener gesellschaftlicher Stellung“: Hermann Kurz erzählt die Geschichte des Sonnenwirts in Abgrenzung von Abel und Schiller neu 77
ULRICH GAIER: Ansichten von der Nachtseite des Menschen. Hermann Kurz’ ,Sonnenwirt‘ 101
SELMA DANISMAN OLMEDO: Recht und Unrecht in Hermann Kurz’ ,Der Sonnenwirt‘ 117
HELMUTH MOJEM: Die „demagogische Krankheit“ und ihr Überwinder. Zum Cholera-Motiv in Hermann Kurz’ Roman ,Lisardo‘ 133
SIKANDER SINGH: Vollendete Vergangenheit. Die Erzählungen von Hermann Kurz 147
LOTHAR L. SCHNEIDER: Perspektiven der mittleren Form. Novelle und Moderne bei Hermann Kurz 163
GEORG BRAUNGART: „ich meinte den Bergen in’s Herz zu sehen“ Hermann Kurz und seine „antediluvianische Geschichte“ 187
DIETMAR TILL: Publizität und Zensur. Zu Hermann Kurz’ ,Das freye Wort‘ (1845) 203
CHRISTIAN JANSEN: Hermann Kurz als politischer Kommentator im ,Beobachter‘ und seine Pläne für eine demokratisch-föderalistische Nationsbildung in den 1850er Jahren 221
MATTHIAS SLUNITSCHEK: Auch eine Dorfgeschichte: Hermann Kurz und Berthold Auerbach 237
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