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Poetik und Praxis der Freundschaft (1800–1933)

Herausgeber: Michaelis-König, Andree | Schilling, Erik

Beihefte zum Euphorion, Bd. 106

2019

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Die Auseinandersetzung mit Freundschaft reicht in Literatur und Philosophie von der Antike bis zur Gegenwart, von Homer bis Günter Grass, von Platon bis Jacques Derrida. Der vorliegende Band nimmt einen Ausschnitt dieser Tradition in den Blick: die Verschränkung von Freundschaft in Literatur und Lebenspraxis, wie sie sich im 19. und frühen 20. Jahrhundert entfaltet hat. In dieser Zeit kommt es zu einer Verbindung von Fakt und Fiktion, die auch Rückschlüsse auf eine Theorie der Freundschaft zulässt: Zum einen entwirft die deutschsprachige Literatur vielfältige Formen von Freundschaft, ihrer Entstehung, ihrer Entwicklung und ihres Scheiterns. Zum anderen ist sie selbst eine Geschichte der Freundschaften unter Schriftstellerinnen und Schriftstellern, für die die Kommunikationsformen der Freundschaft oft in ein Wechselspiel mit der Praxis ihres Schreibens treten. Dieses Verhältnis wird im vorliegenden Band erstmals dezidiert in den Blick genommen.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Umschlag Umschlag
Titel 3
Impressum 4
Inhaltsverzeichnis 5
1 Konzeptionelles und Vorgeschichte 9
ANDREE MICHAELIS-KÖNIG (Frankfurt/Oder) / ERIK SCHILLING (München): Poetik und Praxis der Freundschaft. Zur Einführung 9
TOBIAS HEINRICH (Kent): Tugendempfindsamkeit und Warencharakter. Freundschaft im 18. Jahrhundert, ihre Konzeptualisierung und ihre Ausgestaltung im gedruckten Brief 23
ERIK SCHILLING (München): Formen von Freundschaft am Beispiel von Hölderlins Ode An Eduard 37
2 Freundschaft als Diskurs und Kommunikationsmodell 51
JOHANNA PREUSSE (Berlin): Ludwig Tieck und Friedrich von Raumer. Freundschaft und literarische Kommunikation 51
JANA KITTELMANN (Halle): Schreiben als Überdauern. Adelheid von Carolaths (Brief-)Freundschaft mit Rahel Levin Varnhagen 67
ANDREE MICHAELIS-KÖNIG (Frankfurt/Oder): Berthold Auerbach und Gustav Freytag. Vom pretium affectionis einer jüdisch-deutschen Freundschaft im Angesicht eines neuen Antisemitismus 83
DOROTHEE GELHARD (Regensburg): Gelehrte Freunde: Warburg und Cassirer. Die Konzeption von Leben und Kunst als Grundlage einer neuen Wissenschaft 105
3 Freundschaft als gelebte Fiktion und als fiktionalisiertes Leben 123
ANDREAS KRASS (Berlin): Karl May und Winnetou. Männerfreundschaft als gelebte Fiktion 123
BRITTA BENERT (Straßburg): Die Freundinnen Lou Andreas-Salomé und Frieda von Bülow im schriftstellerischen Dialog. Über Berührungspunkte in ihrem literarischen Werk 135
MORITZ STROHSCHNEIDER (München): „So töte ihn doch!“ Die Freundschaft zwischen Ulrich, Walter und Clarisse in Robert Musils Roman „Der Mann ohne Eigenschaften“ 151
4 Freundschaft im Spannungsverhältnis von Intimität, Recht und Politik 169
HANS RICHARD BRITTNACHER (Berlin): Die dünne Haut von Rosenkavalieren. Produktivität und Indiskretion in der Freundschaft von Hugo von Hofmannsthal und Harry Graf Kessler 169
CAROLA GROPPE (Hamburg): Freundschaften mit Auftrag und Gefährdung: Im George-Kreis 183
ELIAH BURES (Berkeley): Ernst Jünger and Alfred Kubin: A Friendship on “the Other Side” 203
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 225
Rückumschlag 228