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Julius Wilhelm Zincgref als politischer Publizist

Studien zu literarischen Kleinformen und zu Problemen der Autorschaft anonymer Literatur im Heidelberger Späthumanismus

Verweyen, Theodor

Herausgeber: Verweyen, Andreas

Beihefte zum Euphorion, Bd. 109

2019

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Es ist das Verdienst linksintellektueller und bürgerlich-liberaler, ins politische Exil vertriebener Schriftsteller, auf dem Zenit der Demokratiebewegung des 19. Jahrhunderts jene kleinformatigen Zeugnisse gesellschaftsunmittelbarer Literatur und Bildkunst entdeckt zu haben, die Gegenstand der vorliegenden Studie sind: Genres wie Flugblatt, Stadtlob oder auch Flugschrift, in denen Grundformen des Poetischen, Satirischen und Aphoristisch-Apodiktischen im Vertrauen auf breiten- und tiefenwirksame Aufnahme okkupiert wurden, um politisch-gesellschaftliche Anliegen zu lancieren. Diese textbasierte und bild-text-kombinierte Propagandakunst begleitete – durchweg anonym oder unter Tarnnamen – den Dreißigjährigen Krieg seit seinen Anfängen. Grund der ‚verdeckenden Strategien‘ waren schonungslose Invektiven im Kontext der Glaubenskämpfe, zugeschrieben einem literarischen Repräsentanten des deutschen Späthumanismus und internationalen Calvinismus: Julius Wilhelm Zincgref (1591–1635).

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Umschlag Umschlag
Titel 3
Impressum 4
Inhalt 7
Einleitung 9
I. x07Literarische und verwandte Kleinformen der frühen Neuzeit in der Forschung 15
II. Das Korpus der Texte und medialen Mischformen 21
1.tEine Vermanung zur Dapfferkeit oder Soldaten Lob 21
1) Verfasserfrage und Überlieferung 21
2) Zur Ausgabe von 1632: Aspekte der Entstehung und Wiederverwendung der „Vermanung“, propositionaler Gehalt, Gesichtspunkte des ‚Politischen‘ 27
3) Zur Rezeptionsgeschichte der „Vermanung“, ausgehend von der 1632er-Publikation 38
2.t*Haidelberga 45
1) Zur Radierung von Matthaeus Merian 45
2) Der „Haidelberga“-Text und die Verfasserfrage 48
3) Genregeschichtliche Bezüge und Quellentexte 53
4) Quellen, Verarbeitung, Schreibweise 58
5) Funktionsrahmen und Funktionsaspekte 64
3. Exkurs: Literatur, Anonymität und frühneuzeitliche Policeyordnung: Perspektivierung des Problems der Autorschaftsattribution 75
4. *Quotlibetisches Weltkefig oder *Quotlibetisches Welt vnd Hummel Kefig 82
1) Verfasserfrage und Textgeschichte 83
2) Exkurs: Schreibstrategie, Isoferenzen, Werkkontinuität 88
3) Textsorte, Gattung, Literarisierung 101
(1) Zincgrefs Flugschrift: Textsorte und/oder Gattung? 101
(2) Zincgrefs „Weltkefig“ und Aspekte der Literarisierung 112
4) Textgeschichte und Zeitgeschehen 119
(1) Zeitgeschehen, Form der Auseinandersetzung, Flugschriftentyp 119
(2) Zum Verhältnis von Literarisierung, Propaganda und Textgeschichte 125
5. *“Newe Zeitungen“ oder „Die alte Warheit mit eim newen Titul“ 134
1) Die Autorschaftsfrage – auch ein methodisches Problem 134
(1) Klärungsversuch mittels des Forschungsstandes 134
(2) Die hermeneutische Textanalyse: nach ihrer ‚technischen‘ Seite (Schleiermacher) 137
(3) Die Parallelstellenmethode: Klärung mittels der Forschungsgeschichte (Schnorr v. Carolsfeld) 140
(4) Eine späte Wiederentdeckung 146
2) Zur Gattungsfrage 149
3) Zur Gattungs- und Rezeptionsgeschichte 155
4) Eine naheliegende generische Anregung (Janus Gruter, Caspar Ens) 155
6. *Der Römische Vogelherdt 160
1) Verfasserschaftsprobleme 160
(1) Das biographische Argument 161
(2) Textvergleiche 162
(3) Das werkbiographische Argument 166
2) Der „Römische Vogelherdt“ im Kontext der politisch-publizistischen Schriften Zincgrefs und im zeitgeschichtlichen Ereigniszusammenhang 170
(1) Die Zeitung aus der Churpfaltz 170
(2) „Umschwung der Publizistik“ 171
(3) Facetten eines Forschungsproblems 172
Ergebnisse 177
Anhang 183
Abbildungen 195
Quellen- und Literaturverzeichnis 201
Personenregister 223
Dank 229
Rückumschlag Rückumschlag