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Kulturkritik der Wiener Moderne (1890–1938)

Herausgeber: Beßlich, Barbara | Fossaluzza, Cristina | Heise, Tillmann | Walcher, Bernhard

Beihefte zum Euphorion, Bd. 110

2019

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Viele Autoren der Wiener Moderne haben sich in unterschiedlichen Phasen ihres Schaffens kulturkritisch geäußert, sowohl in Essays und weltanschauungsliterarischen Monographien als auch in fiktionalen Texten. Die Kulturkritik des „Jungen Wien“ wird in vorliegendem Band vor allem in Auseinandersetzung mit zentralen historischen Zäsuren (1914/1918, 1933/1934, 1938) analysiert und als Krisenreaktion, „politische Gefahr“ (Fritz Stern) und ästhetisches Potential perspektiviert. Das kulturkritische Spätwerk der Jungwiener (Peter Altenberg, Leopold von Andrian, Hermann Bahr, Richard Beer-Hofmann, Felix Dörmann, Hugo von Hofmannsthal, Felix Salten, Richard Schaukal und Arthur Schnitzler) hadert mit dem Untergang der Monarchie, mit sozialen Verschiebungen in der Gesellschaft und der neuen geopolitischen Kartierung Europas nach dem Ersten Weltkrieg. Abseits der Avantgarde imaginieren diese Texte Gegenordnungen, die Themen und Schreibweisen der 1890er Jahre aufgreifen, aber auch transformieren.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Cover C
Titel III
Impressum IV
Inhalt V
BARBARA BEßLICH, CRISTINA FOSSALUZZA: Kulturkritik der Wiener Moderne (1890–1938) 1
I. Elitenkonzepte und Traditionsstiftungen 23
GREGOR STREIM: Abkehr von der Moderne? Hermann Bahrs Rede vom ‚zweiten Barock‘ 25
MAURIZIO PIRRO: Richard Schaukals Kulturkritik zwischen Elitismus und Ressentiment 49
JOCHEN STROBEL: Abschaffung des Adels, Wiederkehr der Adelskultur. Österreich um 1918 67
TILLMANN HEISE: „Schöpferische Restauration“ und Habsburg ‚reloaded‘. Hugo von Hofmannsthals Europaideen der 1920er Jahre,Rohans Kulturbund und die ‚Europäische Revue‘ 87
NORBERT CHRISTIAN WOLF: „In einem gewissen Salzburg-Wiener-Geiste“. Hofmannsthal und die Salzburger Festspiele zwischen Kulturpolitik und Kulturkritik (1918–1928) 105
II. Kulturkritische Aushandlungen vonnationaler Identität 125
ELENA RAPONI: Kriegserfahrung und Kriegspublizistik bei Rudolf Borchardt und Hugo von Hofmannsthal 127
CRISTINA FOSSALUZZA: ‚O du mein Österreich‘. Kritik an der Kulturkritik in Schnitzlers Projekt einer Komödien-Trilogie 143
JAN ANDRES: Deutsche Akademie nach französischem Muster, erdacht in Österreich. Hofmannsthals geistige Nationsbildung in den 1920er Jahren und einige ihrer Quellen 161
KURT IFKOVITS: ‚Immer derselbe, niemals der gleiche?‘ Hermann Bahrs Kulturkritik im ‚Tagebuch des Neuen Wiener Journals‘ der Jahre 1927 bis 1931 179
HERMANN DOROWIN: Von der Décadence zum politischen Ordnungsdenken. Leopold von Andrians Spätschriften 195
III. Fiktionalisierungen und mediale Experimente – Kulturkritik als ästhetisches Potential 209
GABRIELLA ROVAGNATI: „Mit kranken Sinnen und verwelkten Nerven“. Felix Dörmanns Kampf gegen das Spießertum 211
BARBARA BEßLICH: Kulturkritik der Operette. Karl Kraus und die Jungwiener Libretti (von Schnitzler, Salten und Dörmann) für Oscar Straus 217
LEONIE HEIM: „Euer Europa ist ein gefährliches Gewebe“. Hugo von Hofmannsthals Blick aus Asien in seinen ‚Erfundenen Gesprächen und Briefen‘ 235
MARCO RISPOLI: Kulturkritik im Wechsel der Stimmen. Zu Hofmannsthals Prolog ‚Das Theater des Neuen‘ (1926) 245
PAOLO PANIZZO: Erzählen im Kriege. Voltaire und die Aufklärung in Schnitzlers Novelle ‚Casanovas Heimfahrt‘ (1918) 261
DIRK NIEFANGER: „Jísro-El“. Politische Kulturkritik in Richard Beer-Hofmanns ‚Die Historie von König David‘ 281
NIKOLA ROßBACH: Rehe sind die besseren Menschen. Felix Saltens ‚Bambi‘ zwischen Weltflucht und Kulturkritik 297
PRIMUS-HEINZ KUCHER: Entfesselter Kapitalismus, radikale Körperinszenierung und Kulturkritik. Von Hugo Bettauers ‚Hemmungslos‘ und Felix Dörmanns ‚Jazz‘-Roman zu Arthur Rundts ‚Marylin‘ 313
Personenregister 331
Abbildungsnachweise 339
Autoren des Bandes 341
Backcover 345